Jesteburg: Jetzt wird abgerissen - aber nur die Bäckerei
Feuerwehr-Großeinsatz am Clement-Areal: Vor dem Abriss übte die Feuerwehr / Es regnet bereits rein, daher kommt das Reet vom Dach.
mum. Jesteburg. Passanten staunten am Freitag nicht schlecht, als sie durch Jesteburg fuhren: Die Feuerwehr war zu einem Großeinsatz am alten Clement-Haus in der Ortsmitte ausgerückt. Dicke Rauchschwaden hingen in der Luft. „Brennt das denkmalgeschützte Haus etwa ab“, fürchtete manch Jesteburger. „Alles nicht so schlimm“, gibt Eigentümer Hossein Salehmanesh jetzt Entwarnung. Die Blauröcke hatten ihn gebeten, dort eine Übung durchführen zu dürfen.
Tatsächlich aber können die Jesteburger beobachten, dass nach Jahren des Stillstands endlich wieder etwas auf dem Areal geschieht. „Wir haben mit dem Abriss der Bäckerei begonnen“, so Salehmanesh. Ende des vergangenen Jahres hat die Gemeinde das Gebäude sowie ein dazugehöriges etwa 1.500-Quadratmeter-Grundstück für 100.000 Euro an Salehmanesh verkauft. Im Gegenzug dazu hat sich der Investor verpflichtet, das heruntergekommene Fachwerkhaus stilvoll zu renovieren. Im Gespräch ist eine Investionssumme in Höhe von mindestens 600.000 Euro.
„Wenn der Abriss abgeschlossen ist, wird auch das Reet vom Dach des angrenzenden Fachwerkhauses entfernt“, so Salehmanesh. „Das Dach ist undicht, Wasser ist ins Haus eingedrungen.“ Ein provisorische Hülle solle das alte Gemäuer vor weiteren Schäden schützen. „Sollte die Gemeinde dann grünes Licht geben, werden die Arbeiten zeitnah beginnen“, so der Investor, dem inzwischen die Genehmigungen vom Landkreis vorliegen sollen. Salehmanesh möchte dort ein kleines Restaurant einrichten. „Das soll ein Lokal für jedermann sein“, sagt er. „Auf keinen Fall ein Edel-Resturant.“ Zudem sollen kleine Spezialitäten-Geschäfte dort ihren Platz finden. Salehmanesh denkt dabei an den Verkauf von Tee, Süßigkeiten oder Käse.
• Stichwort "Clement-Haus": Das um 1815 erbaute Clement-Haus in der seltenen L-Form gehört zu den Baudenkmälern in Jesteburg. Weil hier die Forstverwaltung residierte, nannte man es "Försters Hus". Seit dem Auszug der Försterei um 1850 ist das Fachwerkhaus im Besitz der Familie Clement, die hier über fünf Generationen eine Bäckerei geführt hat. Bis vor kurzem wurde diese an das Café Kühn verpachtet. Der Anbau mit dem Bäckerladen soll demnächst abgerissen werden.
Redakteur:Sascha Mummenhoff aus Jesteburg |
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