Jesteburg: Forscher im Bossard-Schaumagazin
Jetzt geht es um Jutta Bossard

Wühlt sich im Schaumagazin durch alte Akten und Alben: Dr. Tobias Hof | Foto: Kunststätte Bossard
  • Wühlt sich im Schaumagazin durch alte Akten und Alben: Dr. Tobias Hof
  • Foto: Kunststätte Bossard
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Das Forschungsprojekt zum Leben und zur Weltanschauung von Jutta Bossard, Teil zwei einer umfangreichen wissenschaftlichen Aufarbeitung zu Leben und der Arbeit der Bossards, hat jetzt begonnen:  Privatdozent Dr. Tobias Hof vom Institut für Zeitgeschichte München-Berlin hat die Arbeit aufgenommen.

Gerade sichtet Hof Fotoalben, Briefe, geschäftliche Korrespondenz, Kalender und die private Bibliothek des Künstlerehepaars Johann und Jutta Bossard im Bossard-Schaumagazin. In Teil eins seiner Forschungsarbeit hatte Hof 2121 die Geisteshaltung der beiden Künstler zur Zeit des Nationalsozialismus erforscht. Seit März 2022 liegt das "Vorgutachten zur Frage des Verhältnisses von Johann Michael Bossard und Jutta Bossard zum Nationalsozialismus" vor. Jetzt geht es um das Privatleben der Bossards, vor allem um Jutta Bossadrs.

Das Schaumagazin ist für den Wissenschaftler gegenwärtig kurzzeitig Arbeitsplatz. Hier sammelt er Daten aus dem umfangreichen Fundus an Archivalien, die erst später ausgewertet werden. Wichtiger Ansatz für den Münchener Wissenschaftler: „Wer kannte Jutta Bossard persönlich?“ Dafür hat er einen Fragebogen erarbeitet. Der Schwerpunkt des Fragebogens liegt auf der Kunststätte Bossard und der Person Jutta Bossard. Auf Grundlage der Fragebögen wird Dr. Tobias Hof voraussichtlich ab Anfang November Zeitzeugeninterviews durchführen. „Für mich sind Gespräche mit Zeitzeugen wichtig, da Jutta Bossard keine Tagebücher hinterlassen hat, aus denen wir Rückschlüsse über Tagesabläufe, Ereignisse und Erlebnisse ziehen können. Auch politische Themen spielen zum Beispiel in ihren Briefen fast keine Rolle“, sagt der Wissenschaftler.

Wer sich an Jutta Bossard erinnert, kann den Fragebogen auf der Website www.bossard.de runterladen und ausfüllen. An der Museumskasse und im Café im Hof der Kunststätte sind schon ausgedruckte Exemplare erhältlich. Die Fragebögen können per E-Mail an fragebogen@bossard.de oder auf dem Postweg an die Kunststätte Bossard, Bossardweg 95, 21266 Jesteburg, versendet werden.

Parallel zur Erforschung des Privatlebens arbeitet Hof am zweiten Schwerpunkt „Bossard als Künstler seiner Zeit“. Die Ergebnisse seiner insgesamt sechsmonatigen Forschung wird er im Frühjahr 2024 in der Reihe „Reden bei Bossard“ an der Kunststätte vorstellen.

Redakteur:

Gabriele Poepleu aus Jesteburg

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