Nabu: Was summt und brummt da?
Jetzt Insekten zählen
Insekten faszinieren durch ihre bunten Farben und vielfältigen Formen, die uns immer wieder zum Staunen bringen. Trotz ihrer äußerlichen Unterschiede haben sie erstaunlich viele Gemeinsamkeiten. Mit einer geschätzten Anzahl von bis zu 80 Millionen Arten weltweit, davon 33.000 in Deutschland, haben Insekten eine enorme Artenvielfalt entwickelt. Fast alle Insekten können fliegen und haben verschiedene Lebensräume wie Luft, Boden, Wasser und Pflanzen erobert. Obwohl ihr Aussehen stark variiert, haben alle Insekten Merkmale, der sie als Insekten auszeichnet.
Die Nabu-Regionalgeschäftsstelle Elbe-Weser erklärt, was ein Insekt zum Insekt macht:
Der Körper: Klassischer Dreiteiler
„Der Körper der Insekten besteht aus drei Teilen: Kopf, Brust und Hinterleib. Alle Insekten haben sechs Beine, wobei die Beinpaare und Flügel an den Brustsegmenten sitzen“ beschreibt Jana Jensen, Leiterin der NABU-Regionalgeschäftsstelle Elbe-Weser. Die Verdauungs- und Geschlechtsorgane befinden sich im Hinterleib. Insekten haben kein Skelett wie der Mensch, sondern sind durch eine dünne Chitinschicht, das sogenannte Außenskelett, geschützt. Diese Schutzhülle aus Chitin macht den Körper stabil, aber flexibel und schützt vor Nässe. Die Atmung erfolgt über ein Röhrensystem (Tracheen), das den gesamten Körper durchzieht. Insekten haben ein einfaches Nervensystem und ein offenes Blutgefäßsystem, in dem die inneren Organe vom Blut umspült werden.
Kopf: Supersinne und Werkzeugkasten
Der Kopf der Insekten beherbergt Sinnesorgane wie Augen und Fühler, wobei die Augen aus tausenden Einzelaugen bestehen und als Facetten- oder Komplexaugen bekannt sind. Hier befinden sich auch die Mundwerkzeuge, die je nach Art und bevorzugter Nahrung variieren. Die Nabu-Mitarbeiterin beleuchtet: „Schmetterlinge haben lange Rüssel zum Aufnehmen von flüssiger Nahrung, während Käfer und Wanzen kurze scharfe sog. 'Kerfen' besitzen, um Beute zu stechen und auszusaugen.“
Entwicklung: Verwandlungskunst der Insekten
Jensen berichtet: "Insekten sind Meister der Verwandlung", Metamorphose genannt. Bei der unvollkommenen Metamorphose schlüpfen Wanzen, Libellen und Heuschrecken aus dem Ei und ähneln bereits den erwachsenen Tieren, wobei ihr Aussehen sich mit jeder Häutung weiterentwickelt.
Diese schrittweise Verwandlung ist typisch für Heuschrecken und Wanzen. Die Dauer des Larvenstadiums hängt von Faktoren wie Temperatur und Nahrungsangebot ab. Bei der vollständigen Metamorphose verwandeln sich Insekten komplett, wie es bei Schmetterlingen und Käfern der Fall ist. Sie durchlaufen die Phasen Ei - Raupe - Puppe - Erwachsener oder Ei - Engerling - Puppe - Käfer. Die Larven sehen anders aus und leben anders als die erwachsenen Tiere. Sie schlüpfen im Puppenstadium mit einem völlig neuen Aussehen. Fliegen, Bienen, Schmetterlinge und Käfer folgen diesem Entwicklungszyklus.
Ernährung: Speiseplan der Krabbler
Insekten haben vielfältige Ernährungsgewohnheiten, darunter pflanzliche und tierische Nahrung. Einige, wie Ohrwürmer, sind Allesfresser, während andere sich ausschließlich von Pflanzen oder Fleisch ernähren. Pflanzenfresser können auch Holz, Mist und Dung konsumieren und daraus Nährstoffe gewinnen. Fleischfresser unter den Insekten umfassen Räuber, Parasiten und Aasfresser. Insekten können je nach Entwicklungsphase ihren Ernährungstyp ändern, von Spezialisten bis zu Allroundern und Generalisten, die flexibel in ihrer Ernährung sind.
Jetzt Insekten zählen
Wer Lust hat, Insekten genauer unter die Lupe zu nehmen, kann sich am Nabu-Insektensommer beteiligen und von Freitag, 2., bis Sonntag, 11. August, eine Stunde lang das Summen und Brummen in der Umgebung entdecken und die Beobachtungen dem Nabu melden. Mehr Infos unter www.Insektensommer.de.
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