Nabu: Welche Vögel gibts im Garten?
Mehr Zilpzalpe, weniger Schwalben
Mehr als 6.500 Menschen haben Anfang Mai an der diesjährigen „Stunde der Gartenvögel“ in Niedersachsen teilgenommen und über 140.000 Vögel gemeldet. Jetzt liegen die Ergebnisse der Aktion vor, die zum 20. Mal vom Nabu und seinem bayerischen Partner LBV organisiert wurde. Auf Platz eins der am häufigsten gesichteten Vögel in Niedersachsen landete – wie fast immer – der Hausperling, gefolgt von Amsel, Kohlmeise und Star.
Sehr warmes Frühjahr
„Das überdurchschnittlich warme Frühjahr hat sich offenbar in der Vogelwelt bemerkbar gemacht, indem einige Arten früher zurückgekehrt sind oder mit der Brut früher gestartet haben“, sagt Renée Gerber, Pressereferentin beim Nabu Niedersachsen. Daran habe auch der kurze Kälteeinbruch im April nichts geändert. So wurde beispielsweise der Zilpzalp im Vergleich zum Vorjahr acht Prozent häufiger in Niedersachsen gesichtet. „Als Mittel- und Kurzstreckenzieher ist er, wie auch einige andere Arten, etwas früher aus seinem Winterquartier zurück nach Deutschland gekommen.“
Weniger Schwalben
Weniger gute Nachrichten gibt es von den Insektenfressern: Die Sichtungen von Mehlschwalben sind um fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken, die von Rauchschwalben sogar um 26 Prozent quasi abgestürzt. Das könnte vor allem mit dem Wintereinbruch während der Zugrückkehr im April zu tun haben. Nur bei den Mauerseglern gibt es bei den Sichtungen ein leichtes Plus von einem Prozent. Damit entsprechen die diesjährigen Beobachtungen dem Trend der letzten Zählaktionen.
Vogelfreundlicher Garten
Die Ergebnisse der Stunde der Gartenvögel zeigen, dass heimische Gartenvögel Unterstützung benötigen. Lebensraumverlust, Nahrungsmangel und klimatische Veränderungen setzen vielen Arten zu. Der Nabu Niedersachsen ruft daher alle Gartenbesitzende auf, ihre Gärten in ein vogel- und naturschutzfreundliches Paradies zu verwandeln:
- Natürliche Vielfalt schaffen: Heimische Sträucher und Bäume pflanzen, die den Vögeln, aber auch Insekten und anderen Kleintieren Nahrung und Lebensraum bieten.
- Wilde Ecken zulassen: Ein Teil des Gartens sollte ungemäht und unaufgeräumt bleiben – hier finden viele Tiere Unterschlupf und Nahrung.
- Wasserstellen einrichten: Vogeltränken und kleine Teiche bereitstellen, besonders in heißen Sommermonaten. Wasserstellen sind lebenswichtig für viele Tiere und bieten Beobachtungsmöglichkeiten.
- Nistkästen aufhängen: Durch das Aufhängen von Nistkästen zusätzliche Brutplätze anbieten. Verschiedene Modelle können unterschiedlichen Vogelarten angepasst werden.
- Insekten fördern: Auf Gift im Garten verzichten und eine insektenfreundliche Bepflanzung fördern. Ein reiches Angebot an Insekten ist die Grundlage für eine erfolgreiche Aufzucht vieler Jungvögel.
- Naturerlebnis ermöglichen: Mit Sichtschutzhecken und Sitzgelegenheiten Beobachtungsmöglichkeiten schaffen, um die Faszination der Vogelwelt zu erleben.
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