So bitte nicht, liebe Frau Albers
Tourismus-Frau versucht, halbherzigen Wetteinsatz von Udo Heitmann und Hans-Heinrich Höper zu retten.
Mitten in den Sommerferien ist Zeit für Sommerloch-Geschichten - wenig Inhalt, viel Text. Wie diese? Wohl kaum! Wer hätte gedacht, dass eine an sich schon alberne Wette so hohe Wellen schlägt. Wie berichtet, hatten Bürgermeister Udo Heitmann und Verwaltungschef Hans-Heinrich Höper ihre Fahrrad-Wette verloren. 99 Biker hätten sich auf dem Spethmann-Platz treffen sollen. Das klappte nicht. Der Wett-Einsatz war ein „Bad in der Seeve“.
Das wiederum war Heitmann und Höper dann wohl doch zu peinlich. Nur mit den Füßen ging‘s kurz ins kühle Nass. Das sorgte für Kritik: „Das ist nicht ok, denn Wettschulden sind Ehrenschulden“, schrieb ein WOCHENBLATT-Leser bei „Facebook“. „Herr Heitmann, Badehose an und Wettschulden einlösen - so wie es sich gehört.“
Die Kritik an ihren beiden Vorgesetzten rief Jesteburgs Tourismus-Beauftragte Inga Albers auf den Plan. Sie hatte die Idee zu Wette und Wett-Einsatz - und wohl ein dementsprechend schlechtes Gewissen, ihre Chefs dem Spott preisgegeben zu haben. „Der Wetteinsatz lautete ‚Wir gehen in die Seeve‘ - von Baden gehen war nie die Rede. Das hat die Presse in ihrer künstlerischen Freiheit interpretiert“, lautete ihre „Facebook“-Antwort. Peinlich nur, dass in der Presse-Info, die vor dem Termin verschickt wurde, Höper mit den Worten zitiert wird: „Sollten keine 99 Radfahrer zusammenkommen, gehen wir beide zum Baden in die Seeve.“ Darauf hat Albers natürlich auch eine Antwort: „Da hat Landkreis-Sprecher Johannes Freudewald etwas falsch verstanden. Von baden war gar keine Rede.“ Freudewald hatte die Presse-Info verschickt.
Immerhin ruderte Albers online wieder etwas zurück: „Hier muss ich leider noch einmal korrigieren, das war mein Fehler. Leider hatte sich hier schon ein kleiner Fehler bei der originalen Pressemeldung eingeschlichen.“ Allerdings wiederholt sich der „Fehler“ dann auch bei der Presse-Info nach der PR-Aktion. Dort ist zu lesen: „Die Wettpaten, Bürgermeister Udo Heitmann und Gemeindedirektor Hans-Heinrich Höper, hielten ihren Wett-Einsatz ein und scheuten weder das Wetter noch die Kälte der Seeve: Sie nahmen wie versprochen ihr Bad in der Seeve.“ Genau dies taten sie jedoch nicht.
Liebe Frau Albers, dass Sie für Ihre Vorgesetzten in die Bresche springen, ist lobenswert. Doch das haben Heitmann und Höper doch gar nicht nötig - oder? Sascha Mummenhoff
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Redakteur:Sascha Mummenhoff aus Jesteburg |
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