So macht das Lernen Spaß
Kooperation zwischen dem Wildpark Lüneburger Heide und Oberschule Hanstedt wird fortgesetzt.
mum. Hanstedt. Ein Klassenzimmer unter freiem Himmel - für viele Kinder ist das ein Traum. Aber in der Freizeit freiwillig die Schulbank drücken? Das dürfte für viele eher ein Alptraum sein. Nicht so für zehn Schüler der Oberschule Hanstedt. Alle zwei Wochen verbringen die Kinder der Klassenstufe 6 gemeinsam mit ihrer Lehrerin Christiane Oertzen zwei volle Stunden im Wildpark Lüneburger Heide - und zwar freiwillig. Möglich macht das eine Kooperation zwischen der Schule und dem Wildpark. "Wir sind als Schule sehr froh darüber, dass es diese Zusammenarbeit gibt und unsere Schüler die Möglichkeit haben, die vielen Facetten des Wildparks kennen zu lernen", sagt Christiane Oertzen.
Die Frage, warum die Schüler freiwillig Zeit investieren, beantwortet sich fast von selbst: "Na - wegen der Tiere natürlich", ist die einhellige Meinung. Einige Kinder haben ein Lieblingstier: Max mag besonders die Fischotter und Kevin haben es die Wölfe angetan. In einer der letzten AG-Stunden standen die Schildkröten, die nahe der Zooschule kürzlich eine neue Behausung bekommen haben, auf dem Stundenplan. Jedes Kind durfte sich eine Schildkröte aussuchen, sich einen Namen ausdenken und ein Namensschild gestalten. Aber wie unterscheidet man bei einer Schildkröte, ob es ein männliches oder weibliches Tier ist? Auch hierauf wussten die Schüler eine Antwort: "Die Weibchen haben einen flachen Bauchpanzer, damit in ihrem Inneren mehr Platz für die heranwachsenden Eier ist. Und die Männchen haben einen nach innen gewölbten Bauchpanzer, damit sie bei der Paarung nicht vom Rückenschild des Weibchens herunter rutschen", wusste Milena sofort, die ihrer Schildkröte den Namen "Mila" gab.
Die Arbeitsgemeinschaft besteht nun bereits im dritten Jahr und erfreut sich ungebrochener Beliebtheit. Von Seiten des Wildparks gibt es viel Lob für die Schüler: "Die Kinder sind immer sehr motiviert und aufmerksam bei der Sache und wir haben schon viele Projekte auf den Weg gebracht", so Monika Tischbierek, Teamleiterin "Pädagogik und Event" im Wildpark. "Wir wollen den Kindern möglichst viele Einblicke in den Wildpark-Alltag vermitteln. Der Umgang mit den Tieren hat dabei Vorrang, aber auch viele andere Tätigkeiten gehören dazu", sagt Tischbierek. Und so haben die Schüler in der Vergangenheit einen neuen Rallye-Bogen für Kindergeburtstage entwickelt, Schaukästen neu gestaltet, Tierspuren in Gips gegossen, einen Kunststoff-Bären angemalt und auch Laub geharkt oder Pferdeäpfel eingesammelt. Am Ende eines jeden AG-Nachmittages steht aber wann immer möglich der Besuch bei einem Tier. So waren die Kinder schon im Waschbären-Gehege, bei den Rentieren und bei den Polarfüchsen.
In ihrem nächsten Projekt wollen die Schüler einige Zwergziegen aus dem Streichelgehege trainieren. "Wir wollen die Tiere daran gewöhnen, aufgezäumt zu werden, damit die Kinder dann mit ihnen durch den Park spazieren gehen können", erklärt Monika Tischbierek. "Die Schüler lernen so, behutsam und kontinuierlich mit den Tieren zu arbeiten und ihr Vertrauen zu gewinnen."
Redakteur:Sascha Mummenhoff aus Jesteburg |
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