So viele wollen helfen!
WOCHENBLATT-Leser unterstützen auf vielfältige Weise die Egestorfer Familie Büttinghaus.
(mum). „Ich bin total sprachlos“, sagt Jörg Büttinghaus. Am Sonntag wurde der Egestorfer 40 Jahre alt. Das schönste Geburtstagsgeschenk machten ihm die WOCHENBLATT-Leser. Seit unsere Zeitung Anfang Dezember zum ersten Mal über das Schicksal seiner Familie berichtet hat, reißt die Welle der Hilfsbereitschaft nicht ab. Bis Donnerstagnachmittag waren 275 Einzelspenden auf das Stiftungskonto eingezahlt worden. Das bedeutet, dass die umfangreiche und sehr intensive Betreuung von Silke Büttinghaus für drei weitere Monate gesichert ist.
Rückblende: Silke (31) ist im März 2015 im achten Monat mit ihrem zweiten Kind schwanger, als sie morgens vor ihrem Mann Jörg zusammenbricht. Eine halbe Stunde später informieren die Ärzte den Ehemann: „Gehen Sie davon aus, dass Ihre Frau nicht überlebt.“ Silke hat ein Aneurysma - einen Schlaganfall im Hirn und zusätzlich starke Hirnblutungen. Die Überlebenschance liegt bei unter zehn Prozent. Die Ärzte holen Baby Georg auf die Welt - er ist gesund. Auch Silke überlebt. Aber die Architektin leidet seitdem am Locked-in-Syndrom (LIS). LIS-Patienten sind bei vollem Bewusstsein, aber komplett bewegungsunfähig. Lediglich die Augen können sie bewegen, um zu kommunizieren. Die Sterberate liegt bei 87 Prozent. Doch Silke gibt nicht auf. Ihr Weg zurück ins Leben wird noch viele Jahre dauern. Dafür braucht sie Unterstützung - vor allem finanzielle, denn die Betreuung kostet bis zu 8.000 Euro im Monat.
• „Als wir im WOCHENBLATT vom Schicksal der Familie hörten, haben wir uns entschlossen, zu helfen“, sagt Imke Schöllkopf von der Laurens-Spethmann-Stiftung. Gemeinsam mit Kuratoriumsmitglied Michael Spethmann entschied sie, 1.000 Euro zur Verfügung zu stellen. „Wir hoffen, dass wir auf diesem Weg andere motivieren können, ebenfalls zu helfen“, so Schöllkopf. Die Spethmann-Stiftung schüttet jährlich bis zu 150.000 Euro aus. „In den vergangenen Jahren haben wir mit etwa 2,3 Millionen Euro gut 340 Einzelprojekte unterstützt“, sagt Michael Spethmann. Darunter viele kleine, regionale Projekte, Kindergärten, Schulen und Angebote mit sozialer und integrativer Ausrichtung.
• Und auch Sabine Sabe (Dierkshausen) und Andreas Litzba (Buchholz) haben sich nach den Berichten im WOCHENBLATT entschlossen, gemeinsam zu helfen. Und das sehr kreativ: Litzba ist bundesweit als Graffiti-Künstler im Einsatz und dafür bekannt, soziale Projekte zu unterstützen. Sabine Sabe sorgt derzeit mit der von ihr entwickelten Handtasche „No Bäg“ für Aufsehen (wir berichteten). Der Clou: Frauen haben die Hände frei, denn die Tasche wird am Oberarm getragen. Sabe hat nun zwei weiße Taschen designt, die Litzba individuell mit Graffiti versehen wird. Die Taschen werden ab Samstag auf Sabes Homepage unter www.no-bag.de bis zum 23. Dezember versteigert. „Sollten die ‚No Bägs'“ ein Geschenk sein, können sie noch Heiligabend bei mir abgeholt werden“, so Sabe. „Da es sich um Unikate handelt, hoffen wir, dass die Menschen großzügig mitbieten“, sagt Sabe.
• Die Autohäuser Kuhn + Witte, Köhnke und Rohn wollen Familie Büttinghaus mit 1.500 Euro unterstützen.
• Wer spontan ist, kann noch am heutigen Samstag, 17. Dezember helfen: Die Geschwister Martin und Katrin Werner waren von der Lebensgeschichte der Familie Büttinghaus sehr berührt. Aus diesem Grund laden sie zwischen 15 und 18 Uhr zu einem kleinen Weihnachtsmarkt zugunsten der Egestorfer in die Räumen der Relaxa-Physio-Aktiv GbR in Jesteburg (Hauptstraße 8) ein. Es gibt Glühwein, Kinderpunsch und Waffeln. Außerdem kommt gegen 16.30 Uhr der Weihnachtsmann. Eine Tombola ist ebenfalls geplant.
Spenden-Konto und Informationen
Wer Familie Büttinghaus helfen möchte, kann Geld spenden.
Die Bankverbindung lautet:
Return | Stiftung
Spenden-Kennwort
„Mutterliebe“
DE12 2005 0550 1002 2186 57
Mehr Informationen im Internet unter
www.betterplace.org/p29339
Spenden unter dem Kennwort Mutterliebe sind zweckgebunden und steuerlich absetzbar.
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Redakteur:Sascha Mummenhoff aus Jesteburg |
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