Jesteburg: Bis 2040 klimaneutral?
Sophie Mittelstaedt ermittelt, wie es geht

Auch beim Alten Rathaus ist energetisch Luft nach oben: Bei Heizung und Dämmung könnte man etwas machen, sagt Sophie Mittelstaedt | Foto: pöp
  • Auch beim Alten Rathaus ist energetisch Luft nach oben: Bei Heizung und Dämmung könnte man etwas machen, sagt Sophie Mittelstaedt
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Seit September arbeitet Sophie Mittelstaedt für die Samtgemeinde Jesteburg - als Klimaschutzmanagerin. Passt sie auf, dass die Gemeinde nicht zu viel CO₂ produziert? Was macht eine "Klimabeauftragte"?

Tatsächlich ist Sophie Mittelstaedts Job in mehrere Abschnitte geteilt: Bis Juni 2024 soll sie herausfinden, wie Jesteburg im bundesweiten Vergleich in Sachen Klimabilanz dasteht. Zentrale Frage: Wieviel CO₂ wird in der Samtgemeinde durchschnittlich pro Kopf verbraucht? Bundesweit sind es übrigens zwischen acht und elf Tonnen pro Jahr. Und das ist schon eine Herausforderung, denn wie bekommt man datenschutzrechtlich korrekt heraus, wer wieviel Gas verbraucht? "Wir arbeiten nur mit anonymisierten Daten", erklärt Mittelstaedt. Die muss sie bei den Energieversorgern mühsam zusammensammeln. Noch schwieriger ist es, bei den Ölheizungen verlässliche Daten zu bekommen. Da sei der Schornsteinfeger hilfreich, sagt Mittelstaedt. Pech haben Gemeinden, durch deren Gebiet zum Beispiel eine Autobahn verläuft: Denn der Verkehr zählt mit, und "auf die durchfahrenden Autos hat man keinen Einfluss" - schlecht für die Bilanz! Doch das ist ja in Jesteburg nicht der Fall.

Worauf man aber Einfluss habe: Zum Beispiel auf den Stromverbrauch. Hier kann sich Sophie Mittelstaedt vorstellen, dass die Gemeinde irgendwann Strommessgeräte für Zuhause ausleiht. "Das ist auf jeden Fall nützlich", sagt sie, "Dann weiß man, wann die alte Stromfresser-Tiefkühltruhe weg muss." Beispiel Ladekabel: Wussten Sie, dass ein eingestecktes Handyladekabel ordentlich Strom verbraucht, auch ohne eines der bundesweit 65 Millionen Smartphones zu laden? 170 Millionen Kilowattstunden verbrauchten die jährlich- soviel wie 6.000 Zwei-Personenhaushalte im Jahr.

In der zweiten, dreijährigen Phase ihrer Arbeit geht es ab 2024 darum, CO₂-Sparmaßnahmen umzusetzen. Dafür wird Sophie Mittelstaedt verschiedene Szenarien entwickeln: Bei welchen Werten landet die Samtgemeinde, wenn so weitergemacht wird wie bisher? Und: Was müsste getan werden, um 2040 doch noch das Ziel Klimaneutralität zu erreichen? "Dann werden wir die Jesteburger nach ihren CO₂-Sparideen fragen", kündigt sie an. Dass von den Menschen viele gute Ideen kommen, hatte kürzlich zum Beispiel die Gemeinde Klixbüll in Nordfriesland gezeigt: Dort können Bürger zum Beispiel ein E- Dörpsmobil ausleihen. Wer nicht selbst fahren möchte, benutzt einen wasserstoffbetriebenen Schnellbus. "Ich bin gespannt, was die Jesteburger für Ideen haben werden", sagt Sophie Mittelstaedt.

Die Klimaschutzmanagerin kostet die Samtgemeinde übrigens wenig: 75 Prozent ihres Gehalts zahlt das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, zunächst für zwei Jahre. Wenn bis dahin die CO₂-Bilanz steht, kann für die Umsetzung der der CO₂-Sparmaßnahmen eine Verlängerung für drei Jahre beantragt werden.

Redakteur:

Gabriele Poepleu aus Jesteburg

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