„Tanneneck“: Der Weg ist wieder offen
Das Jahr beginnt für Stefan Palaschinski, Chef der Jesteburger CDU-Samtgemeinde-Fraktion, mit einem Erfolg. Per einstweiliger Verfügung hat das Amtsgericht Tostedt jetzt angeordnet, dass dem Jesteburger Anwalt nicht mehr der Weg zu seinem Haus versperrt werden darf. Ist dies das Ende eines langjährigen Nachbarschaftsstreits?
mum. Jesteburg. Teilerfolg für Stefan Palaschinski: Das Amtsgericht Tostedt hat Familie Salveter per einstweiliger Verfügung aufgefordert, ihm das Befahren des Weges „Tanneneck“ zu erlauben. Wie berichtet, hatte das Ehepaar Salveter Mitte Oktober Baken auf dem Weg aufstellen lassen und Palaschinski, Chef der CDU-Samtgemeinde-Fraktion, ausgesperrt.
Das „Tanneneck“ ist ein kleiner Feldweg am Ortsrand von Jesteburg, über den man zum Grundstück des Anwalts gelangt. Seit zwölf Jahren benutzt Palaschinski regelmäßig diese Straße, um zu seinem Haus zu kommen. Mitte Oktober ließ Beate Salveter den Weg sperren. Es geht um einen etwa 300 Meter langen Abschnitt, der ihr gehört. „Die Durchfahrten von Herrn Palaschinski haben uns jahrelang nicht gestört. Doch dann hat er ohne Absprache die Befestigung des Weges beauftragt“, erklärte die Flächen-Eigentümerin im WOCHENBLATT. Dabei habe der CDU-Mann für eine Teilfläche kein Wegerecht. Das bestehe nur für ein benachbartes Grundstück. Warum das so ist, kann heute niemand mehr genau sagen.
„Ich habe wirklich alles getan, um eine außergerichtliche Einigung zu erzielen“, erklärt Stefan Palaschinski. Laut seiner Schilderung gehen die Forderungen von Beate Salveter ins Uferlose. Unter anderem soll er 1.000 Euro pro Jahr für die Durchfahrt zahlen.
Das Gericht begründet die jetzt verhängte einstweilige Verfügung damit, dass der Weg über Jahrzehnte als Zuwegung genutzt wurde. Für Palaschinki gebe es keine Alternative, um zu seinem Wohnhaus zu gelangen. Eine endgültige Entscheidung könne erst im Hauptsacheverfahren getroffen werden. Dann soll auch ein Sachverständigengutachten vorliegen.
Nicht vom Tisch ist allerdings die öffentliche Widmung des „Tanneneck“. Gemeindedirektor Hans-Heinrich Höper hatte die Idee ins Gespräch gebracht. Bereits im September 2012 wurde das Konzept des zweiten Abschnitts des Jesteburger Kunstpfades vorgestellt. Der geplante Weg führt über die Landesstraße 213 (Ortsausgang in Richtung Asendorf) über das „Tanneneck“ und den "Kamerun Weg" zur Kunststätte Bossard. Palaschinski würde von dieser Idee profitieren: Die Straßenunterhaltungskosten zahlt der Steuerzahler. Und ein lange schwelender Nachbarschaftsstreit könnte für Stefan Palaschinski ein positives Ende - ohne weiteren Prozess - nehmen.
Redakteur:Sascha Mummenhoff aus Jesteburg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.