Jesteburg: Hans-Heinrich Wolfes geehrt
„Vom Ehrenmann zum Ehrenbürger“
Entschieden war es schon vor Monaten, jetzt ist es offiziell: Jesteburgs erster Ehrenbürger heißt Hans-Heinrich Wolfes. „Vom Ehrenmann zum Ehrenbürger“ - mit diesen Worten begrüßte Bürgermeister Udo Heitmann den 90-Jährigen in einer kleinen Feierstunde im Rahmen der Juni-Gemeinderatssitzung.
Seit rund sechzig Jahren ist Lehrer im Ruhestand Wolfes ehrenamtlich für die Gemeinde Jesteburg im Einsatz, hat sich in nahezu allen Vereinen und Einrichtungen des Dorfes Freunde und Respekt erworben. "Er hat uns vorgelebt, was es heißt, sich kraftvoll für das Gemeinwohl einzusetzen", lobt ihn Wolfgang Meyer vom Jesteburger Arbeitskreis für Heimatpflege, in dem Wolfes seit Jahrzehnten aktiv und inzwischen Ehrenvorsitzender ist, und Meyer ist nur einer von vielen, die nur Positives über Wolfes zu berichten haben: Wolfes war Kreis- und Samtgemeindearchivar, spielte Tischtennis im VfL Jesteburg, singt im Kirchenchor, war Gründer des Seniorenbeirates - "immer pflichtbewusst", wie Meyer betont. "Das war natürlich nur möglich, weil er es versteht, mit der richtigen Diplomatie auf die Menschen zuzugehen."
Acht Fachbücher über die Geschichte Jesteburgs und Umgegend sind unter seiner Leitung entstanden. Darunter auch die beiden Bücher „Jesteburg 60 Jahre nach dem Krieg“ und „Flüchtlinge und Heimatvertriebene in Jesteburg“. Außerdem entstanden 30 Abhandlungen, die auch zum Großteil publiziert wurden - ein "einmaliges Lebenswerk", so Meyer.
Wolfes' Dokumentation „Kriegsende und Kriegsjahre 1945 in Jesteburg“ überreichte dieser anlässlich der Ehrung als Nachdruck den Ratsmitgliedern. Jesteburger Zeitzeugen schildern darin ausführlich ihre Erlebnisse während des und nach dem Zweiten Weltkrieg. Der Beitrag war erstmals 2017 im Harburger Kreiskalender von 2017 erschienen.
Auch jetzt hat sich Wolfes noch nicht zur Ruhe gesetzt: Er arbeitet dem Samtgemeindearchivar Jochen Rabeler zu und unterstützt den Arbeitskreis zurzeit bei den Vorbereitungen für einen Gesprächsabend in der Kunststätte Bossard.
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