Von Hamburg nach Nindorf: „Wanja“ und „Misho“ heißen die neuen Mitbewohner im Wildpark Lüneburger Heide

Die Kamtschatka-Bärenbrüder "Misho" (li.) und "Wanja" inspizieren ihr neues Revier, die weitläufige Bärenanlage im Wildpark Lüneburger Heide | Foto: Wildpark/Thomas Ix
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  • Die Kamtschatka-Bärenbrüder "Misho" (li.) und "Wanja" inspizieren ihr neues Revier, die weitläufige Bärenanlage im Wildpark Lüneburger Heide
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mum. Hanstedt-Nindorf. Im Wildpark Lüneburger Heide in Hanstedt-Nindorf ist der Bär los. Genauer gesagt sind es zwei Kamtschatka-Braunbären, die jetzt ihr neues Zuhause auf der großzügigen Bärenanlage gefunden haben. „Wanja“ und „Misho“ heißen die beiden Zwillingsbrüder, die am 24. Januar 2011 in Hagenbecks Tierpark in Hamburg geboren wurden und nach einem Zwischenstopp im Zoo Rostock nun in der Lüneburger Heide angekommen sind. Außer Hamburg und Gelsenkirchen ist der Wildpark damit einer von nur drei Tierparks in Deutschland und einer von neun Parks europaweit, der die seltene Bärenart beheimatet. „Wir sind sehr glücklich über unsere Neuzugänge“, sagt Wildpark-Geschäftsführer Alexander Tietz. „Die imposanten Kamtschatka-Bären sind eine der größten Bärenarten der Welt und passen perfekt in unser Tierpark-Konzept, unseren Besuchern hauptsächlich Tiere der Nordhalbkugel zu präsentieren.“
Wer die bisherigen Bewohner der Bärenanlage vermisst, der sei beruhigt. Die beiden europäischen Braunbären „Susi“ und „Teddy“ haben es sich auf ihrem Strohbett in ihren Ställen bequem gemacht und halten Winterruhe. Die Timberwolf-Familie um „Ole“ und „Summer“ hält sich derweil in einem Nachbargehege auf - immer in Sicht- und Riechweite zu den neuen Mitbewohnern. „Mittelfristig wollen wir die Kamtschatka-Bären, unsere europäischen Bären und unsere Timberwölfe gemeinsam auf der Anlage präsentieren“, sagt Tierpfleger Jens Pradel. Bis es soweit ist, wird es aber noch eine Weile dauern. Zunächst dürfen sich „Wanja“ und „Misho“ in aller Ruhe an ihre neue Umgebung und auch aneinander gewöhnen, denn die Brüder waren für etwa ein halbes Jahr räumlich voneinander getrennt, bevor sie in den Wildpark kamen. „Uns ist es wichtig, professionell an das Projekt ‚Bärengruppe‘ heran zu gehen“, erklärt Pradel. „Die Tiere bekommen alle Zeit, die sie brauchen, um sich bei uns wohl zu fühlen. Unnötige Stress-Situationen wollen wir auf jeden Fall vermeiden.“
• Der Kamtschatka-Bär ist ausschließlich im Osten Russlands, auf der Halbinsel Kamtschatka und in Nordostsibirien beheimatet. Die männlichen Tiere dieser Braunbären-Unterart können bis zu 2,50 Meter groß werden und wiegen bis zu 600 Kilogramm. Kamtschatka-Bären stehen seit vielen Jahren unter Naturschutz, was aber Wilderer und illegale Jagdtouristen nicht davon abhält, Jagd auf die Tiere zu machen. Durch diese Praktiken ist die Tierart von der Ausrottung bedroht. Laut einer Studie des World Wide Fund For Nature (WWF) leben noch etwa 10.000 Bären in ihren natürlichen Lebensräumen. Dem Tierpark Hagenbeck ist es als erstem Zoo außerhalb Russlands überhaupt gelungen, Kamtschatka-Bären zu züchten.

Redakteur:

Sascha Mummenhoff aus Jesteburg

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