"Wir müssen etwas tun!"
In der Schafhaltung wird Nachwuchs gesucht / Förderverein möchte Öffentlichkeitsarbeit verbessern.
(mum). Sie hat angefangen - die Lammzeit. Für die Schäfer startet damit die arbeitsreichste Zeit des Jahres. Nicht selten sind die Schäfer 20 Stunden am Tag auf den Beinen, um die kleinen Lämmer sicher auf die Welt zu bringen. Doch während die Schafe fleißig Nachwuchs bekommen, schauen die Schäfer mit Sorgen in die Zukunft.
"Der demografische Wandel macht auch vor den Schafhaltern nicht Halt", so Wendelin Schmücker, Sprecher des Fördervereins der Deutschen Schafhaltung. "Wir haben uns daher intensiv mit der Problematik befasst und wollen verstärkt prüfen, was wir für eine Nachwuchsoffensive tun können." Die bisher bekannten Zahlen über neue Ausbildungsverträge lassen einen weiteren Rückgang befürchten. Ein Grund könnte sein, dass an immer weniger Berufsschulen eine entsprechende Ausbildung angeboten wird. "Es fallen Fahrtkosten zum Blockunterricht in entfernte Bundesländer an, die Übernachtung muss bezahlt werden und oft sind vor Ort zusätzlich Fahrtkosten von der Unterkunft zur Schule fällig", fasst Schmücker zusammen. "Wir wollen uns für eine größere Werbung für den Schäferberuf einsetzen. Dazu werden wir den Kontakt zu den Landesverbänden, den Landwirtschaftskammern und den Bauernverbänden suchen müssen." Gute Ausbildungsbetriebe seien ebenso wichtig wie Betriebe, die jungen Menschen im Rahmen von Praktika die Möglichkeit bieten, den Beruf des Tierwirts und seine abwechslungsreichen Tätigkeiten kennenzulernen.
Schmücker warnt: "Zu den bedrohten Arten zählt nicht der Wolf, aber so manche Schafrasse, und nicht zuletzt die Vielfalt an Pflanzen und Tieren in den speziellen Naturräumen, die durch unsere Schafe erhalten werden." Der Experte ist sich sicher, "der Wolf, der sich ungehindert in die besiedelte Kulturlandschaft bis nahe an die Dörfer ausbreitet, wird den Beruf des Schäfers weiter gefährden."
• Mehr Informationen gibt es online unter www.wir-lieben-schafe.com.
Redakteur:Sascha Mummenhoff aus Jesteburg |
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