„Wir wurden wieder ausgeladen!“ - Weihnachtsmarkt ohne UWG-Kekse

UWG Jes!-Chef Hansjörg Siede
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mum. Jesteburg. Nach der Wahl ist vor der Wahl - das scheint zumindest für die Wählergemeinschaft UWG Jes! zu gelten. Via Newsletter zog die Truppe um Chef Hansjörg Siede jetzt gegen GeWerbekreis-Vorsitzenden Henning Erdtmann in die verbale Schlacht. „Weihnachtsmarkt in Jesteburg - kein Ort für ein besinnliches Miteinander?“ lautet der Titel der jüngsten Veröffentlichung. Darin heißt es: „In friedvoller Atmosphäre für einen wohltätigen Zweck selbst gemachte Speisen und Getränke verkaufen, so wollten wir das Jahr auf dem Weihnachtsmarkt gemeinsam ausklingen lassen. Wir standen in den Startlöchern und freuten uns darauf, unseren Beitrag zu einem gelungenen Adventswochenende beizutragen. Zu früh gefreut: Wir wurden vom Gewerbekreis ausgeladen.“ Henning Erdtmann habe der Wählergemeinschaft mitgeteilt, dass die Mehrheit des Vorstandes der Auffassung sei, dass der Weihnachtsmarkt am 10. und 11. November nicht eine Plattform für politische Parteien sein sollte und die Mitte Oktober erteilte Zusage wieder zurückgenommen.
„Veranstaltungen wie der Weihnachtsmarkt bringen uns Jesteburger zusammen und stärken das Gemeinschaftsgefühl. Für uns war es eine Selbstverständlichkeit, als Jesteburger Verein zum Gelingen beizutragen und den Reinerlös für einen wohltätigen Zweck zu stiften“, so UWG-Vorstandsmitglied Andrea Behnken. Und Siede ergänzt: „Den Verkauf von selbst gemachten Speisen und Getränken für einen wohltätigen Zweck als störend einzustufen, kann ich nicht nachvollziehen.“
Der nun in der Kritik stehende Erdtmann räumt ein, einen Fehler gemacht zu haben. „Ich habe der UWG zu voreilig zugesagt“, sagt der GeWerbekreis-Vorsitzende. Erst als mit der FDP die nächste Partei einen Stand haben wollte, seien ihm Zweifel gekommen. „Unser Ziel als Veranstalter ist es, einen Weihnachtsmarkt zu organisieren, bei dem es nicht um politische Standpunkte geht“, so Erdtmann. „Das hätte ich der UWG früher mitteilen sollen“, räumt Erdtmann ein.
Außer Erdtmann gehören dem erweiterten GeWerbekreis-Vorstand noch Cornelia Ziegert (SPD) und Bernd Jost (CDU) an. Jost zeichnet gemeinsam mit Erdtmann für die Organisation des Weihnachtsmarktes verantwortlich. „Es versteht sich von selbst, dass weder die CDU noch die SPD mit einem Stand vertreten sein werden“, so Erdtmann, der hofft, dass der Politik-Wirbel keinen Einfluss auf den Markt hat. Alle Buden sind vergeben - viele an Jesteburger Vereine. Dazu gebe es ein vielfältiges Bühnenprogramm. „Sehr viele Leute haben Zeit und Engagement investiert. Es wäre schade, wenn jetzt die Stimmung kippt.“

Kommentar

Gestalten statt kritisieren
Man mag Verständnis dafür haben, dass die UWG-Mitglieder enttäuscht sind, nicht beim Weihnachtsmarkt mitmachen zu dürfen. Aber GeWerbekreis-Chef Henning Erdtmann offen zu kritisieren, gehört sich nicht. Erdtmann zählt zu den wenigen, die in Jesteburg anpacken - ohne dabei eigene Ziele zu verfolgen. Dass die UWG jetzt ihn ins Visier nimmt, das ist schlechter Stil.
Der Wahlkampf ist beendet. Die UWG hat mächtig gepunktet. Diese Vorschlusslorbeeren sollte die Wählergemeinschaft nutzen, um Gräben zuzuschütten. Sollte der GeWerbekreis aufgrund solcher Kritik zu dem Fazit kommen, künftig von der Organisation von Events Abstand zu nehmen, hätte Siede Jesteburg einen Bärendienst erwiesen.
Sascha Mummenhoff

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Redakteur:

Sascha Mummenhoff aus Jesteburg

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