"Worte zur Zeit": Kunstverein freut sich über mehr als 1.500 Zuschriften
mum. Jesteburg. Anfang April riefen der Kunstverein Jesteburg (Kunsthaus) und der Künstler Rupprecht Matthies zur Teilnahme an einem gemeinsam Projekt auf - das Thema lautete "Worte zur Zeit": "Wir fragten die Öffentlichkeit, welche Worte für sie die aktuelle Situation prägen. Wir wollten wissen, welche Worte den Menschen zurzeit wichtig sind", so Matthies. Zudem wollte der Künstler erfahren, welche Worte die Leute schon nicht mehr hören können. Der Aufruf wurde via E-Mail und auf unterschiedlichen Social-Media-Kanälen versendet und vielfach geteilt. "Es erreichten uns Zuschriften aus der Nordheide und der ganzen Welt, so dass wir uns am Ende über mehr als 1.500 Zuschriften freuen durften", sagt Matthies. Teilgenommen hätten Menschen aller Altersklassen.
Aus den Worten, die am häufigsten zugeschickt wurden, realisierte Matthies gemeinsam mit dem Team des Kunstvereins eine "Schaufenster-Arbeit", die seit einigen Tagen von außen und von Weitem am Gebäude des Kunstvereins (Hauptstraße 37) zu sehen ist. "In Zeiten des Abstandhaltens wollen wir gemeinsam mit dem Künstler einen Ort schaffen, an dem sich Gedanken und Emotionen, Eindrücke und Ideen dennoch begegnen können", sagt Professor Dr. Volker Steinkraus, Vorsitzender des Vereins.
Matthies ist an Menschen, an Kommunikation und an sozialer Interaktion interessiert. Er studierte Soziologie an der Universität Hamburg und im Anschluss Kunst an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg. Er ist Preisträger des sächsischen Kunstpreises für Toleranz und Demokratie. 1996 entstanden seine ersten Wort-Skulpturen, Wortmobiles und Wort-Malereien. Seine Arbeiten sind international gefragt und wurden unter anderem im Denver Art Museum, dem Museum Moderner Kunst Kärnten, Klagenfurt, und der Hamburger Kunsthalle ausgestellt.
Eine Edition von signierten Plakaten zum Projekt "Worte zur Zeit" ist bereits in Planung. "Darüber hinaus freuen wir uns, wenn sich Menschen finden, die 'Worte zur Zeit' gemeinsam mit uns weiter an andere Orte tragen wollen", so Steinkraus. "Noch immer erhalten wir zahlreiche Zuschriften und sind beeindruckt davon, zu wie viel Kreativität, Nachdenklichkeit und Poesie dieses Projekt motiviert hat." Viele der Einsendungen würden begleitet von sehr persönlichen Geschichten und näheren Erläuterungen zur Wortwahl, "so dass wir beim Lesen und Sammeln der Zuschriften nicht selten sehr bewegt sind". Beim Spazierengehen können Besucher die Arbeit von außen am Kunstverein Jesteburg betrachten, vielleicht nach den eigenen, eingesendeten Worten suchen oder schauen, auf welche Ideen die vielen anderen Teilnehmer gekommen sind.
• Mehr Informationen gibt es im Internet unter www.kunstverein-jesteburg.de.
Redakteur:Sascha Mummenhoff aus Jesteburg |
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