Kunstkommission soll mehr als einen Vorschlag vorlegen
CDU begründet ablehnende Haltung zum Konzept für den Kunstpfad
mum. Jesteburg. Selbst in der politischen Sommerpause beschäftigte der Kunstpfad die Jesteburger. Jetzt hat die CDU in einem offenen Brief ihre ablehnende Haltung erklärt. Wie berichtet, haben SPD, Grüne und Karin Neudert (parteilos) grünes Licht für das Konzept von Thomas Kaestle gegeben. Julia Neuhaus (CDU), deren Mutter Heidi Seekamp die für den Kunstpfad verantwortliche Kunstkommission leitet, enthielt sich. CDU und UWG lehnten das Konzept ab. Im kommenden Sommer soll nun der Diplom-Kulturwissenschaftler Kaestle den Jesteburgern dabei helfen, ihre Sinne für Kunst im öffentlichen Raum zu schärfen.
"Thomas Kaestle diagnostiziert, dass der Kunstpfad für viele Bürger sehr abstrakt geblieben ist und dass bei manchen von ihnen Desinteresse bis hin zur Ablehnung die Folgen sind", so CDU-Vorsitzender Dr. Reinhard Feldhaus und sein Vize Bernd Jost in einer Mitteilung. Daher bedarf es seines Erachtens eines umfassenden Vermittlungsprogramms und des diskursiven Einbindens interessierter Bürger. Kaestle spricht von "Phase 1" - sie hat ein Gesamtfinanzierungsvolumen von 115.000 Euro. Davon trägt die Gemeinde Jesteburg maximal 15.000 Euro. "Am Ende entstehen durch die Akademie keine Kunstwerke für den Kunstpfad, sie bereiten diese nur vor", betont Feldhaus. Die CDU kritisiert: "Das Finanzierungsvolumen passt nicht in die Zeit." Für dieses Ziel steht aus CDU-Sicht der enorme finanzielle Aufwand in keinem akzeptablen Verhältnis zum auch unter optimalen Bedingungen erwartbaren Ergebnis. "Für Phase 2 - also der tatsächlichen Bespielung des Kunstpfads - liegen übrigens von Herrn Kaestle keinerlei Kostenschätzungen vor. Als Partei der wirtschaftlichen Vernunft erwarten wir zumindest eine grobe Schätzung des Gesamtbudgets und natürlich Vorschläge zur Gesamtfinanzierung. Das gesamte Projekt ist nicht durchfinanziert."
Die Kunstkommission hatte nur einen Vorschlag für den Kunstpfad erarbeitet. "Mithin also konnte der Rat nur eine Entscheidung über Ja oder Nein treffen", sagt Jost. Dieses sei der CDU deutlich zu wenig. "Wir haben in der Ratssitzung daher erbeten, dass die Kunstkommission weitere Vorschläge über die zukünftige Entwicklung des Kunstpfades bis Dezember vorlegt, damit die Bürger und die politische Gemeinde eine echte Wahl zwischen wenigstens drei Alternativen haben und aus der Vielfalt unterschiedlicher Konzepte eine gute Wahl treffen können", erklärt Feldhaus die Position der CDU. "Wir sind fest davon überzeugt, dass mit kleinem Budget und regionaler Künstlerbeteiligung andere, lebendige Konzepte auch den Kunstpfad erlebnisreich gestalten können." Feldhaus zitiert Bertold Brecht sinngemäß: "Die mühsamste und beschwerlichste Vorwärtsbewegung ist der Weg zurück zur Vernunft."
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