Jesteburg: Mehr Platz für Gewerbe gewünscht
CDU legt Ideen für Bebauung vor
Nach den Grünen veröffentlichte jetzt auch die Jesteburger CDU neue Ideen, was mit dem brachliegenden ehemaligen Reitplatzgelände neben Famila geschehen soll. Schon früher hatte die CDU vorgeschlagen, auf dem Gelände vor allem Platz für "Co-Working-Spaces" zu schaffen, zum Beispiel "für Gründer, Berater, Jungunternehmer, Ehrenamtler, Kreative und Kulturschaffende." Deshalb wollen sie - wie auch die Grünen - auch Gewerbe im Gebiet zulassen.
2018 hatte die Gemeinde Jesteburg das Areal für 1,8 Millionen Euro erworben, auf dem ehemals der Reitverein eine Reitanlage betrieben hatte. 2021 war die alte Reithalle auf Kosten der Gemeinde für 200.000 Euro abgerissen worden, weil sie dauernd Ziel von Vermüllung, Brandstiftung und Vandalismus geworden war. Langfristig soll das Gelände durch einen neuen Bebauungsplan aufgewertet und an einen oder mehrere Bauinvestoren verkauft werden, um dringend nötiges Geld in die Gemeindekasse zu spülen. Doch bisher konnte man sich noch nicht einigen, was genau mit dem Gebiet geschehen soll. Quasi als "Zwischenlösung" wurden Wohncontainer für Geflüchtete auf einem Teil des Platzes aufgestellt.
Die "Entwicklung des Geländes", also die Vorbereitung auf eine Bebauung, war kürzlich durch veränderte Mehrheiten im Gemeinderat möglich geworden: Eine Mehrheit aus CDU und UWG Jes! hatten die Aufstellung eines Bebauungsplanes befürwortet und so einen Ratsbeschluss möglich gemacht. Nach dem Willen der CDU soll ein "urbanes Gebiet" aus Bereichen für Wohnen und Arbeiten sowie für "leises Gewerbe“ entstehen. Der Gewerbeanteil soll idealerweise 30 Prozent betragen. Ziel sei es außerdem, ein "harmonisches Gesamtbild" zu schaffen, heißt es in einem Bericht des Jesteburger CDU-Vorsitzenden Jörg Berberich. Es gelte, viel Grün und freie Flächen mit einer "wirtschaftlich notwendigen Verdichtung" in Einklang zu bringen."
Weitere Kernpunkte: Für den Verkehr in dem Gebiet soll ein so genannter "shared space" geplant werden. Das heißt: Der Verkehrsraum soll gemeinsam von zum Beispiel Fußgängern, Radfahrern und Autos genutzt werden, anders als beim autofreien Wohngebiet, das den Grünen vorschwebt. Die Autos sollen allerdings unterirdisch in einer Tiefgarage parken. Über der Erde sollen Stellplätze mit Ladestationen für Autos und Fahrräder im B-Plan festgeschrieben werden.
Auch bei der CDU soll auf dem Reitplatz klimaneutral gewohnt werden. Die Wärmeversorgung soll ebenfalls zentral für das ganze Viertel erfolgen, Klima- und Artenschutz sollen berücksichtig werden. Für den sozialen Wohnungsbau wollen die Christdemokraten 15 Prozent der Wohnungen bereitgestellt wissen, weitere 15 Prozent für "bezahlbaren Wohnungsbau" - ganz ähnlich dem Grünen-Vorschlag. Die Christdemokraten wollen aber außerdem Platz für eventuelle Schulerweiterungen vorsehen, denn in direkter Nachbarschaft befinden sich Grund- und Oberschule.
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