Bendestorf: Vertrag mit dem Landkreis steht
Container sollen im September bezogen werden
Seit Ende März sind die Container an den Beckwiesen fertig. Doch bewohnt sind sie noch nicht. Der Landkreis möchte dort Geflüchtete aus aller Welt unterbringen. Wie das geschehen und finanziert werden soll, legten die Samtgemeinde Jesteburg und er Landkreis in einem Vertrag fest, berichtete jetzt Andreas Peters, Fraktionsvorsitzender der Bendestorfer CDU. Der Samtgemeinderat Jesteburg bestätigte jetzt den Vertrag.
Nach Peters Bericht können die ersten der bis zu 60 Geflüchteten möglicherweise im September einziehen. "Ganz fest steht das noch nicht", so Kreissprecherin Katja Bendig. Mit dieser Zahl dürfte die Gemeinde gut leben können, hatte der Landkreis aus reiner Unterbringungsnot erst Anfang des Jahres doch eine engere Belegung mit mehr Menschen angekündigt. "Das CDU-Team Bendestorf hatte sich intensiv dafür eingesetzt, die ursprünglich angekündigten Standards und Bedingungen einzuhalten und gegenüber dem Landkreis vertraglich festzuschreiben", schreibt Peters. Insbesondere Rechtsanwalt Philipp-Alexander Wagner (FDP) hatte sich im Auftrag der Kommunalpolitik an den Verhandlungen beteiligt.
Der Landkreis mietet die Container schon ab 1. Juni für voraussichtlich knapp fünf Jahre. "Grundsätzlich ist es dort - wie in anderen Unterkünften auch - so geregelt, dass tagsüber Heimleitung und ein Sozialarbeiter vor Ort sein werden", erklärte Bendig. Die Betreuung der Unterkunft übernimmt die AWO, die sich den Bendestorfern bereits in Bürgerinformationsveranstaltungen vorgestellt hatte.
In den übrigen Zeiten werde dann der Sicherheitsdienst im Streifendienst eingesetzt, so Bendig. Aus Kostengründen wird der seit dem Frühjahr im Landkreis Harburg als sogenannte "Pooling-Lösung" umgesetzt: Die Security-Mitarbeiter pendeln dabei zwischen mehreren Unterbringungen. So soll es auch in Bendestorf laufen. Noch ist allerdings kein Unternehmen beauftragt, sodass auch noch nicht klar ist, zwischen welchen Einrichtungen gependelt wird. Von der Samtgemeinde war in Sachen Sicherheitsdienst eine lückenlose Bewachung gewünscht worden.
In Bendestorf werden - wie auch in allen anderen neuen Unterkünften - ausschließlich geflüchtete Männer untergebracht, da nur wenige Familien, Frauen und Kinder im Landkreis ankommen. Diese besonders zu schützenden Gruppen werden in gesonderten Einrichtungen untergebracht, die aktuell noch nicht voll ausgelastet sind. Aus welchen Herkunftsländern die Geflüchteten kommen, wissen auch die Landkreismitarbeiter noch nicht: Die Geflüchteten werden dem Landkreis erst ca. zwei Wochen vor Einzug zugeteilt - je nach aktueller Fluchtsituation.
Die Frage der möglichst kostendeckenden Refinanzierung konnte wohl ebenfalls geklärt werden: Durch die monatliche Miete werden die Kosten der Samtgemeinde für die Grundstückspacht, den Kaufpreis der Wohncontainer und der überwiegende Teil der Finanzierungszinsen erstattet. Auch die Kosten für die Herrichtung des Grundstückes und der Anlage werden vom Kreis als Einmalzahlung gegen entsprechende Zahlungsnachweise erstattet. Nicht erstattet werden die Überwachung der Container und ein Teil der Finanzierungszinsen. Zusammen sind das 135.000 Euro, die die Samtgemeinde bezahlen muss.
Die Bendestorfer Bürger waren in den vergangenen Monaten mehrfach über die Unterbringung informiert worden. Viele wollten ehrenamtlich für eine bessere Eingliederung mitarbeiten. Wer sich an Helferkreisen beteiligen möchte, kann sich unter Tel. 04183-974737 oder per E-Mail an m.backhaus@lkharburg.de an die Flüchtlingskoordinatorin der Samtgemeinde Melanie Backhaus wenden.
Derzeit arbeiten CDU, der Bendestorfer Bürgermeister Bernd Beiersdorf und die Samtgemeindeverwaltung an einem "innovativen Projekt zur zügigen Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt", über das man gesondert informieren würde, so Andreas Peters.
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