"Dalinger hat wieder gegen 'famila' geklagt"

Britta Witte (vorn, 3. v. re.) nahm an der "famila"-Eröffnungsfeier teil. Im WOCHENBLATT-Interview wirft sie einen Blick auf die 
lange Planungsphase zurück
  • Britta Witte (vorn, 3. v. re.) nahm an der "famila"-Eröffnungsfeier teil. Im WOCHENBLATT-Interview wirft sie einen Blick auf die
    lange Planungsphase zurück
  • hochgeladen von Sascha Mummenhoff

Britta Witte bewertet die "famila"-Neueröffnung im WOCHENBLATT-Interview.

mum. Jesteburg. Seit voriger Woche ist "famila" in Jesteburg geöffnet - und die erste Woche macht Lust auf mehr. Nicht nur nahezu alle Jesteburger wollten wissen, wie es in dem neuen Markt aussieht, auch aus den umliegenden Gemeinden zog es Neugierige an die Schützenstraße. Der Weg bis zur Neueröffnung war - auch aufgrund einiger juristischer Ausseinandersetzungen - lang. WOCHENBLATT-Redakteur Sascha Mummenhoff sprach mit CDU-Fraktionschefin Britta Witte über die Hintergründe. Als Vorsitzende des Bauausschusses war sie von Beginn an ganz nah dran an der Ansiedlung.

WOCHENBLATT: Vorige Woche ist "famila" an den Start gegangen. Was war Ihr erster Gedanke?
Britta Witte: Wie schön, dass die Eröffnung noch vor Weihnachten ist! Für den Einkauf zum Weihnachtsessen können sich nun viele den Weg in die Nachbargemeinden sparen.

WOCHENBLATT:
Der Weg bis zur Eröffnung war sehr lang. Was waren die Hauptgründe für die Verzögerung?
Witte: Ja, neun Jahre für einen einfachen Verbrauchermarkt sind selbst in Deutschland lang. In erster Linie hat natürlich die Klage der Nachbargemeinde gegen unseren Bebauungsplan zu einigen Jahren Verzögerung beigetragen. Ein erstmaliger Vorgang im Landkreis und hätte sich in der Zwischenzeit nicht das "Regionale Raumordnungsprogramm" zu unseren Gunsten geändert, hätte Jesteburg (und manch andere Gemeinde) ein ernsthaftes Problem bekommen - unabhängig vom Marktbetreiber.

WOCHENBLATT:
Und dann gab es ja noch das Bürgerbegehren der SPD? Was haben Sie gedacht, als die Jesteburger darüber abstimmen sollten, ob sie lieber bei "famila" oder Edeka einkaufen möchten?
Witte: So etwas gibt es wohl nur in Jesteburg! Es wäre fast zum Lachen gewesen, aber ein Spaß war es nicht, denn die Art der sehr hart geführten Auseinandersetzung war geeignet, das Dorf zu spalten. Umso mehr schmunzle ich heute darüber, wie begeistert die SPD über die Eröffnung von "famila" berichtet.

WOCHENBLATT:
Man hört, dass Siegfried Dalinger (Edeka) weiterhin juristisch gegen "famila" vorgeht? Worum geht es da?
Witte: Im Prinzip geht es wohl um den Schutz vor Konkurrenz. Herr Dalinger hat nochmals Klage gegen den Bebauungsplan erhoben. Sein Eilantrag wurde bereits vom Gericht als unbegründet zurückgewiesen. Im Moment hat das Oberverwaltungsgericht angefragt, ob er seine Klage wirklich aufrechterhalten möchte.

WOCHENBLATT:
Befürchten Sie Konsequenzen für den Standort in Jesteburg?
Witte: Nein!

WOCHENBLATT:
An die "famila"-Fläche grenzt das Areal des Reit- und Fahrvereins Nordheide. Wie geht es mit diesem Grundstück weiter? Welche Idee hat die CDU?

Witte:
Wir möchten das Gelände für innovatives Gewerbe und Wohnen entwickeln. Einen Interessenten gibt es bereits (Anm. d. Red.: Es handelt sich dabei um Adler SPR aus Hamburg - laut eigener Beschreibung ein innovativer Systemanbieter im Bereich Elektromobilität und erneuerbare Energien, das WOCHENBLATT berichtete). Demnächst werden zwei Konzepte vorgestellt.

WOCHENBLATT:
Danke für das Gespräch.

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Redakteur:

Sascha Mummenhoff aus Jesteburg

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