"Der Bossard-Platz ist ein Luxusproblem"
UWG Jes! besteht bei Neugestaltung auf die Einbindung der Bürger, Vereine und Anwohner.
mum. Jesteburg. Gut Ding braucht Weile: Bereits seit 2008 diskutiert der Jesteburger Gemeinderat darüber, die Aufenthaltsqualität innerörtlicher Flächen zu verbessern. Dabei sollte ein besonderes Augenmerk auf die Umgestaltung des Spethmann-Platzes (Kostenschätzung: 320.040 Euro) und auf die Fläche zwischen Kunsthaus und "Försters Hus" (etwa 214.200 Euro) gelegt werden. Doch die Ergebnisse lassen auf sich warten. "Auch nach zwölf Jahren ist es nicht gelungen, dieses Vorhaben umzusetzen", kritisiert UWG Jes!-Vorsitzender Hansjörg Siede. Entwürfe habe es schon viele gegeben, doch immer wieder scheiterte die Umsetzung.
Auch 2016 sollte die Umgestaltung des Spethmann-Platzes rund um die Lisa-Kate angeschoben werden. Dabei sollten die Straße zur Kirche erneuert und barrierefrei hergestellt sowie die Ausnutzung der Gesamtfläche für den Wochenmarkt optimiert werden. "Mit den jetzt vorgestellten Plänen für den Bossard-Platz und den Spethmann-Platz wurde deutlich, dass die Fachbereichsleitung erneut Pläne vorstellte, die - wie beim neuen Gewerbegebiet Am Allerbeek - weder mit den Anwohnern noch den direkt Betroffenen im Vorwege abgestimmt wurden, trotz anders lautender Beschlüsse", so Siede. Gegen die Erweiterung des Gewerbegebiets hatte sich zuletzt der Kirchenvorstand der St. Martins-Kirche ausgesprochen (das WOCHENBLATT berichtete). Deren Friedhof würde dann quasi mitten im Gewerbepark liegen.
Zurück zu den Plätzen: Auf Antrag der UWG Jes! wurde nun beschlossen, die Beratungen abzubrechen und die Verwaltung zu verpflichten, einen Gesprächstermin mit den Anwohnern, potentiell betroffenen Vereinen und den Vorsitzenden der Ausschüsse Bauen (Britta Witte, CDU) und "Straßen, Wege, Umwelt" (Siede) zu vereinbaren. Bereits in der Bürgerfragestunde hatten Vertreter sowohl des Kirchenvorstands als auch des Bürger- und Gewerbekreises verdeutlicht, dass sie an den Planungen beteiligt werden möchten. "Die vorgestellten Pläne lassen wenig Vertrautheit mit den Gegebenheiten vor Ort erkennen. Weder am Spethmann-Platz könnte so der Wochenmarkt, den wir unbedingt erhalten wollen, erfolgreich weitergeführt werden, noch lassen die Pläne für den Bossard-Platz erkennen, wie mit den Vorschlägen ein Skulpturenplatz umgesetzt werden kann", so Siede.
Die UWG Jes! wies außerdem darauf hin, dass die Kostenschätzungen aus dem Jahr 2016 stammen. Wenn die gleiche Kostenexplosion drohe wie bei der geplanten Querungshilfe auf Höhe des Penny-Marktes (Plan: 42.000 Euro; aktuelle Schätzung laut Verwaltung 280.000 Euro), würde eine Umsetzung beider Maßnahmen völlig unrealistisch sein. "Wir wollen uns auf das Machbare konzentrieren. Die Gestaltung eines Skulpturenparks auf dem Bossard-Platz ist ein Luxusproblem; die Umgestaltung des Spethmann-Platzes hingegen dringend notwendig", so Siede. "Es gilt, endlich die berechtigten Ansprüche der Anwohner, Vereine und Bürger miteinander in Einklang zu bringen. Dann bekommt Jesteburg hoffentlich einen attraktiven Platz in der Ortsmitte, der mit seiner Hanglage zu einem Juwel umgestaltet werden könnte, das sowohl für den Wochen- und den Weihnachtsmarkt als auch für Veranstaltungen wie das Maibaumaufstellen und weitere kulturelle Veranstaltungen eine traumhafte Kulisse mit einem Blick in die Seeve-Niederungen bietet."
Redakteur:Sascha Mummenhoff aus Jesteburg |
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