Ein Traum von einem Bad
Politik, Bürger und Verwaltung ziehen bei Waldbad-Sanierung an einem Strang.
mum. Hanstedt. Die Sanierung des Hanstedter Waldbads ist zum Greifen nah. Die Mitglieder des Samtgemeinde-Ausschusses für Umwelt, Planen und Bauen haben in ihrer Sitzung am vergangenen Donnerstag grünes Licht für eine Sanierungsvariante mit fünf Bahnen gegeben. Zuletzt war eine hitzige Diskussion darüber entbrannt, wie das Bad nach der Sanierung aussehen soll. Vor allem die Anzahl der Bahnen war ein Streitpunkt.
Ende vorigen Jahres hatte eine Arbeitsgruppe eine Planung vorgelegt, die unter anderem vier statt der bisherigen sechs 50-Meter-Bahnen vorsah. Außerdem zwei 25-Meter-Bahnen, einen Bereich für Wassergymnastik (8,30 Meter mal 16 Meter bei 1,35 Meter Tiefe), eine 13 Meter lange Breitwellenrutsche und ein 45 Quadratmeter großes Sonnendeck. Der Entwurf gefiel nicht allen. Christel Zilm-Rotzoll überreichte Verwaltungschef Olaf Muus eine Unterschriftenliste mit den Namen von 572 Bürgern. Sie fordern unter anderem den Erhalt aller sechs Bahnen. Sie befürchten, dass aus dem Wald- ein Spaßbad werden könnte.
Trotz der Kritik stimmte der Samtgemeinderat dem Vorschlag zu, denn die Zeit drängte. Der Rat musste den Beschluss innerhalb weniger Wochen auf den Weg bringen, um an einem Bundesförderprogramm teilnehmen zu können (das WOCHENBLATT berichtete). Das war im Dezember. Inzwischen fanden weitere Arbeitsgruppen-Treffen statt. Das Ergebnis ist ein gelungener Kompromiss: Das Bad bekommt fünf 50-Meter-Bahnen sowie eine 25-Meter-Bahn. Die Holzterrasse, die ursprünglich über zwei Bahnen ragte, wird verschoben, so dass nur noch eine Bahn betroffen ist. Außerdem sollen die Nackendusche und der Wasserfall auf die gegenüberliegende Seite des Sonnendecks angebracht werden, um eine bessere Aufteilung im Becken zu erreichen. Neu ist zudem, dass in unmittelbarer Nähe zu den Kleinkinderbecken ein neues Gebäude speziell für Eltern (Umkleide- und Wickelraum sowie Toiletten) entsteht - Kosten etwa 90.000 Euro. „Damit haben wir den Wünschen der Eltern aus einer Fragebogenaktion entsprochen und die Gefahr, dass Kleinkinder durch weite Wege der Eltern zu den Toiletten im Bad ‚verloren gehen‘, beziehungsweise bei mehreren Kleinkindern längere Zeit ohne Aufsicht der Eltern sind, berücksichtigt“, so Olaf Muus. Badeunfälle in anderen Einrichtungen hätten gezeigt, dass dieser Punkt bei einer Neuplanung nicht unterschätzt werden sollte.
Das jetzt bestehende Kassen- und Umkleidegebäude wird abgerissen und ersetzt. Alle Gebäude bekommen eine Holz-Verschalung, um den Charakter eines Waldbads zu verstärken.
Insgesamt rechnet Muus mit Kosten in Höhe von 2,9 Millionen Euro. 45 Prozent der Netto-Kosten werden vom Bund getragen. Stimmt der Samtgtemeinderat in dieser Woche den Plänen zu, können die Planungen beginnen. Baubeginn soll am Ende der Saison 2017 sein.
Redakteur:Sascha Mummenhoff aus Jesteburg |
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