Neu im Jesteburger Rat
Falk Siede (UWG Jes!) ist neu im Jesteburger Samtgemeinderat
mum. Jesteburg. "Anfangs habe ich mich darüber geärgert, dass die etablierten Parteien unser Engagement im Bürgerforum als 'lästig, aber nicht ernst zu nehmen', abgetan haben", sagt Falk Siede. Mitten in der Corona-Krise rückte er für Sven Christiansen in den Jesteburger Samtgemeinderat nach.
Warum engagiert man sich in der Lokalpolitik? Siede kann sich noch gut an den Beginn erinnern. "Irgendwann hieß es von vielen Seiten: Dann stellen Sie sich doch zur Wahl!" Das hat die UWG Jes! 2016 schließlich auch getan - mit großem Erfolg. Auf Anhieb holte die Wählergemeinschaft mit 22,4 Prozent fast ein Viertel der abgegebenen Stimmen - und das quasi aus dem Stand. Mit fünf Mitgliedern ist die UWG gleichauf mit der CDU im Gemeinderat vertreten. Lediglich die SPD kommt auf sieben Ratsmitglieder.
"Dann stellen Sie sich doch selbst zur Wahl!"
"Wir haben seitdem viele Bürger angesprochen, die sich mit ihren berechtigten Anliegen nicht ernst genug genommen fühlten", so Falk Siede, der in der Liste auf Platz zehn angetreten war und deswegen nicht von Beginn an am Ratstisch Platz nehmen durfte. Anfangs habe die UWG den Ruf gehabt, ständig nur "dagegen" zu sein. "Wer aber genau nachliest und hinhört, wird feststellen, dass wir uns für die Belange aller Jesteburger engagieren und nicht für die persönlichen Spielwiesen oder Steckenpferde einiger weniger."
Siede möchte persönliche Schwerpunkte setzen. Etwa für eine bessere "Vermarktung" Jesteburgs sorgen, "das mehr zu bieten hat als die Kunststätte Bossard", eine Verkehrs-, Wirtschafts- und Kulturpolitik, die das Ortszentrum auch als solches begreift und das dort schlummernde Potential besser nutzt, eine nachhaltige und zukunftsweisende Schul- und Baupolitik, die sich wesentlich an der zu erwartenden demoskopischen Entwicklung des Ortes und ökologisch Sinnvollem und Machbarem orientiert. "Ich stehe für eine gezielte Nachwuchsförderung in den ortsansässigen Vereinen und eine wesentlich stärkere Unterstützung der ehrenamtlich Tätigen", sagt Siede. Er möchte dies durch Kooperationen beziehungsweise Bündelung finanzieller und personeller Ressourcen erreichen. Zudem möchte er sich für eine Reorganisation der Verwaltung auf Samtgemeindeebene einsetzen - Stichworte sind Effizienz durch Synergien, Digitalisierung und Professionalisierung.
Doch wer sitzt da eigentlich mit am Ratstisch? Siede hat eine kaufmännische Ausbildung und ein abgeschlossenes Studium, langjährige kaufmännische Berufserfahrung in Sozialverbänden und Wirtschaft (unter anderem AWO Hamburg, Otto-Versand und IG Medien). Seit 20 Jahren arbeitet er als Lehrer an Hamburger Grundschulen. Aktuell absolviert er eine Ausbildung zum Beratungslehrer.
Siede ist 53 Jahre alt, gebürtiger Schleswig-Holsteiner (Quickborn) und ist seit 2003 verheiratet mit UWG-Vorsitzendem Hansjörg Siede. Seit 2004 wohnt er in Jesteburg. In seiner Freizeit beschäftigt sich Falk Siede mit seinem Hund, dem Garten, Hühnern - und künftig noch intensiver mit der Politik seines Heimatdorfes.
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Redakteur:Sascha Mummenhoff aus Jesteburg |
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