Jesteburg: Weltflüchtlinge Am Allerbeek
Gemeinderat einigt sich auf Fläche
Der Gemeinderat Jesteburg hat sich doch noch auf eine Fläche geeinigt, auf der Container für Weltgeflüchtete aufgestellt werden könnten: Mit großer Mehrheit beschloss der Rat in der vergangenen Woche, dem Landkreis ein Gemeindegrundstück beim Friedhof anzubieten. Das an der Straße Am Allerbeek gelegene Gelände, ist 4.000 Quadratmeter groß. Das reicht für die beiden übriggebliebenen Wohncontainer-Riegel, die man nicht auf dem ehemaligen Reitplatzgelände hatte aufstellen wollen, um dort eine gewerbliche Entwicklung nicht zu behindern (das Wochenblatt berichtete). Bis zu 120 Menschen sollen darin ein Dach über dem Kopf bekommen.
Wann die Container aufgestellt werden können, ist noch unklar: Der Baugrund muss noch geprüft, Ver- und Entsorgungsleitungen und Fundamente gelegt und das Baurecht angepasst werden. Die Zeit drängt: Der Landkreis Harburg hatte schon Ende Februar 150 neue Flüchtlinge angekündigt, die in der Samtgemeinde untergebracht werden müssen. Davon sollen - nach einem Samtgemeinderatsbeschluss - entsprechend der Einwohnerzahl 108 in Jesteburg unterkommen. Die Gliedgemeinden sollen 31 (Bendestorf ) und 11 (Harmstorf) Geflüchtete unterbringen.
Die CDU konstatierte zufrieden, die "Vernunft" sei in den Gemeinderat zurückgekehrt. Die Christdemokraten hatten sich zuvor gegen die Aufstellung von vier Containerriegeln auf dem Reitplatzgelände gewehrt, so dass schließlich nur zwei genehmigt worden waren. Ausdrücklich verwahren sie sich aber gegen den Vorwurf, man habe die "Willkommenskultur aufkündigen" wollen. "Eine Unterbringung in festen Gebäuden ist unserer Meinung nach in jedem Falle vorzuziehen. Daher lehnen wir auch eine pauschale Freigabe von größeren Flächenanteilen zur Errichtung weiterer Containeranlagen für Flüchtlinge ab", teilte CDU-Sprecherin Giko Krömker mit.
Die Grünen hatten sich mit dem Standort schwer getan. Jetzt sieht man ihn positiv: Lebensmittelgeschäfte und Busanbindung seien in der Nähe vorhanden. Weiterer Vorteil sei der Spielraum für die Zukunft, falls in den nächsten Jahren weitere Geflüchtete untergebracht werden müssten. Denn aus Sicht der Grünen ist die derzeitige Begrenzung auf 4.000 Quadratmeter nicht in Stein gemeißelt, könne notfalls erweitert werden.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.