Hat sich Jesteburg verzockt?
Oder: Wie das Clement-Areal zum Steuergrab für die Gemeinde wird.
mum. Jesteburg. „Das ist eine gute Geldanlage“, hieß es von den Politikern beim Kauf des Grundstücks. Eine Million Euro hat die Gemeinde Jesteburg im Oktober 2012 für den Kauf des ca. 5.400 Quadratmeter großen Clement-Areals im Herzen des Dorfes ausgegeben. 1.500 Quadratmeter, bebaut mit einem denkmalgeschützten Haus, wurden für 100.000 Euro an den örtlichen Investor Hossein Salehmanesh veräußert. Nun will die Gemeinde weitere 600 Quadratmeter für 30.000 Euro an Salemanesh verkaufen. Die Verkäufe sind verbunden mit der Auflage, das denkmalgeschützte Haus zu sanieren, beziehungsweise vorhandene Gebäude abzureißen. Damit aus diesem Geschäft tatsächlich noch eine gute Geldanlage wird und der Steuerzahler nicht draufbuttern muss, müsste die Gemeinde die verbleibenden 3.300 Quadratmeter für ca. 900.000 Euro verkaufen. Das, so haben Immobilien-Experten errechnet, entspräche einem Preis von 270 Euro pro Quadratmeter und läge weit über dem Bodenrichtwert, der nach Auskunft der Experten bei knapp 190 Euro liegen dürfte. Freuen darf sich aber der ehemalige Grundstückseigentümer. Trotz intensiver Bemühungen fand er keinen privaten Investor, der ihm den gewünschten Kaufpreis zahlen wollte.
Übrigens: Die Pleite droht Jesteburg aufgrund des Deals nicht. Dank der hohen Steuersätze kann sie auch dieses voraussichtliche Verlustgeschäft verkraften.
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Redakteur:Sascha Mummenhoff aus Jesteburg |
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