Bürger wollen alte Eiche retten
Jesteburg: "Budni-Ampel" statt Kreisverkehr?

Diese Eiche müsste dem Kreisverkehr weichen. Das wollen einige Jesteburger jetzt verhindern
  • Diese Eiche müsste dem Kreisverkehr weichen. Das wollen einige Jesteburger jetzt verhindern
  • hochgeladen von Anke Settekorn

as. Jesteburg. Wird der Kreiselbau noch in letzter Sekunde gestoppt? Das wollen zumindest einige Jesteburger um Holger Daedler (Bürger Allianz). Sie setzen sich jetzt dafür ein, dass statt des Kreisverkehrs an der Kreuzung Hauptstraße / Lüllauer Straße / Brückenstraße eine Ampel in der Brückenstraße, auf Höhe der Budni-Drogerie, den Verkehr regelt. Der Grund: Für die Entwässerung des Kreisverkehrs muss die rund 250 Jahre alte Eiche auf dem Meyerschen Grundstück gefällt werden. Das soll verhindert werden.

Laut Daedler habe eine kurzfristig eingerichtete Baustellen-Ampel vor dem Budni-Markt im vergangenen Jahr zu einer deutlichen Erleichterung für den Verkehr aus Lüllau geführt. Er spricht sich dafür aus, dort eine provisorische Ampel zu errichten und den Verkehrsfluss zu messen. Sollte eine Entlastung des Verkehrs bestätigt werden, könnte anstelle des Provisoriums eine feste Ampelanlage installiert werden. 

Der Zeitpunkt für Daedlers Ansinnen ist ungünstig: Die Planungen für den Bau des Kreisverkehrs an der Kreuzung Hauptstraße / Lüllauer Straße sind weit vorangeschritten, und in der Lüllauer Straße wurde bereits mit den vorbereitenden Maßnahmen begonnen. Insgesamt rund 2,5 Millionen Euro kosten der Kreisel und die Abbiegespur am Sandbarg. "Wir sind überzeugt, dass ein Stopp des Kreiselbaus auch jetzt noch möglich ist", sagt Holger Daedler. Durch die "Budni-Ampel" könne nicht nur die Eiche erhalten werden, die Ampellösung sei auch deutlich günstiger als der Kreisverkehr.

Die Entwässerung des Kreisverkehrs ist das Problem. Das unter dem Kreisel geplante Becken ist nicht groß genug, um das ganze Wasser aufzunehmen. Mit sogenannten Dückern, großen Rohren, soll das aufgefangene Wasser deshalb in ein weiteres Becken fließen - und das ist dort geplant, wo sich die Eiche befindet.  

Auf Facebook hat Daedler bereits zahlreiche Unterstützer gefunden. Doch es gibt auch deutliche Kritik an seinem Vorhaben, den Kreisverkehr kurz vor der Umsetzung zu stoppen. Eine Lösung für das Verkehrsproblem an der Kreuzung wird bereits seit 2006 im Gemeinderat diskutiert. Auch eine Ampellösung wurde beraten, dann aber von den Ratsmitgliedern verworfen. Und schon damals hat sich der Rat Gedanken gemacht, ob die Eiche erhalten bleiben könnte. Schließlich hat der Gemeinderat im Januar 2021 den Bau des Kreisverkehrs und einer Abbiegespur für den Sandbarg beschlossen. Damals gab es kaum Protest gegen diese Entscheidung.

Der Zeitplan der Gemeinde zeigt, dass Daedler nicht allzu viel Aussichten auf Erfolg eingeräumt werden. Am 23. Februar berät die Politik über eine Ersatzpflanzung für die Eiche. Am Donnerstag, 24. Februar, lädt Michael Siller (Fachbereich Bauen, Straßenbaulastträger und Tiefbau) die Bürger ein zur Baumschau - um 10.10 Uhr ist die Eiche an der Haupstraße/Brückenstraße Thema. Schon am Samstag, 26. Februar, soll die Eiche dann gefällt werden.

Die Bürger-Allianz hat jetzt die Fraktionen um Hilfe gebeten: Sie sollen das Ampel-Thema im Jesteburger Gemeinderat beraten am Mittwoch, 23. Februar, um 19 Uhr in der Jesteburger Schützenhalle (Am Alten Moor 10). "Es ist wichtig, dass möglichst viele Bürger zur Sitzung kommen, um zu zeigen, wie wichtig das Thema ihnen ist", betont Holger Daedler.

Redakteur:

Anke Settekorn aus Jesteburg

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