Itzenbüttel
Jesteburger Rat stimmt für Erweiterung von Hof & Gut
Nach mehr als vierjähriger Planung hat der Jesteburger Gemeinderat mehrheitlich für den Bebauungsplan (B-Plan) "Itzenbüttel-Ortsmitte" gestimmt. SPD, CDU und FDP votierten für die Erweiterungspläne der Hofstelle Hof & Gut, Grüne, UWG Jes! und WIN dagegen. Mit dem Votum endet eine lange Planungszeit mit reichlich Zwist, ellenlangen Diskussionen und einer Unterlassungsverpflichtungserklärung, die der Investor im Juni von der Ratspartei UWG Jes! forderte.
Wie mehrfach berichtet, möchte die Hof & Gut Jesteburg Agrar GmbH & Co. KG um Geschäftsführer Axel Brauer ihre Hofstelle erweitern. Geplant sind u.a. ein Hofladen mit einer Verkaufsfläche von 320 Quadratmetern sowie 80 zusätzlichen Quadratmetern Nutzfläche, ein Hotelgebäude sowie ein Wirtschaftsgebäude und entsprechende Stellplätze. Zudem soll der Wirtschaftsweg "In der Brede" verlegt werden.
In der sachlich geführten Diskussion im Jesteburger Gemeinderat wurde das Für und Wider der Pläne noch einmal deutlich. Während die Befürworter den wirtschaftlichen Aspekt mit der Schaffung von Arbeitsplätzen hervorhoben und betonten, Betrieben müsse die Möglichkeit zur Erweiterung vor Ort gegeben werden, kritisierten die Gegner, dass das Vorhaben überdimensioniert sei und der dörfliche Charakter von Itzenbüttel verloren gehe. "Allein schon der Hofladen ist eine Aufwertung für den Ort", erklärte CDU-Ratsfrau Julia Neuhaus. Auch der Hotelneubau sei von öffentlichem Interesse. Hof & Gut habe sich in der Vergangenheit mit seinen Neubauten an das Dorf angepasst, darauf baue sie auch jetzt, so Neuhaus. Man dürfe bei der Abwägung nicht nur das direkte Umfeld der Hofstelle betrachten, sondern müsse das gesamte Dorf sehen, ergänzte Philipp-Alexander Wagner (FDP).
Für Henning Buß (WIN) bleiben dagegen (zu) viele Fragezeichen. Er kritisierte, dass die Grundflächenzahl, also die Festlegung der baulichen Nutzung der Grundstücke, doppelt so hoch sei wie bisher in Itzenbüttel üblich. Zudem seien die Entwässerung und die Abweichung bei Baufenstern im B-Plan nicht ausreichend geklärt. Birgit Heilmann (Grüne) kritisierte die "Sonderrolle" für Hof & Gut. Durch die umfangreichen Erweiterungspläne sei das Prinzip der Gerechtigkeit gegenüber anderen Unternehmern und Landwirten im Ort nicht mehr gegeben. (os).
AUF EIN WORT
Dorfgemeinschaft wieder vereinigen
Die Tatsache, dass sich die Befürworter der Hof&Gut-Erweiterung fast für ihr Ja entschuldigten, hat es deutlich gezeigt: Bei der mehr als vierjährigen Diskussion um den B-Plan ist jede Menge Porzellan zerschlagen worden. Die Dorfgemeinschaft im beschaulichen Itzenbüttel ist dadurch gespalten.
Es liegt nun an allen Beteiligten, die Risse wieder zu kitten, denn eine Fortsetzung des Streits bringt keinen weiter. Maximale Transparenz des Investors bei den weiteren Planungs- und Bauschritten darf jeder erwarten.
Spannend wird es dann wieder, wenn andere Itzenbüttler mit Erweiterungsplänen auf die Politik zukommen. Gleiches Recht für alle? Oliver Sander
Redakteur:Oliver Sander aus Buchholz | |
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