Bendestorf: CDU sauer über Spar-Sanierung
"Kein Konzept, keine Zahlen"
Nach der Sommerpause hatte der Samtgemeinderat Jesteburg beschlossen, nur die Jesteburger Grundschule zu einer Ganztagsschule auszubauen. Die Bendestorfer Grundschule soll als "Dorfschule mit familiärem Charakter", aber ohne Ganztagsbetreuung weitergeführt werden. Die Bendestorfer CDU-Ratsherren Andreas Peters, Felix Bennet und Olaf Beckedorf äußerten nun heftige Kritik an den Beschlüssen. Bendestorf käme wieder einmal deutlich zu kurz und würde trotzdem mit den Kosten für Jesteburger Einrichtungen belastet.
Ein Kritikpunkt: Es gibt überhaupt kein Konzept für eine Nicht-Ganztagsschule. Außerdem sei überhaupt nicht geklärt, wie groß der Bedarf an Schulplätzen ohne Ganztagsbetreuung überhaupt sei. Mann hätte sich die aktuellen Zahlen der Nachmittagsbetreuung in den Kindergarten ansehen oder Eltern befragen können. Zweifel bestünden auch, ob eine Ganztagsschule für die gesamte Samtgemeinde ausreichen werde.
Zumindest müsse man - nachdem es nun beschlossene Sache sei - zügig mit der Sanierung starten, nachdem man jahrelang notwendige Renovierungsarbeiten aufgeschoben habe. "Wir halten es für unerlässlich, schnellstmöglich ein Konzept zu erarbeiten, die Sonnenschule mit ausreichend finanziellen Mitteln auszustatten, um die Attraktivität der Schule auch ohne Ganztagsangebot (...) zu erhalten." Sonst bestehe die Gefahr, dass die Sonnenschule "ausblute" und zu viele Schüler an die Jesteburger Schule verlöre.
Auch das Vorgehen bei den Beschlüssen sei nicht in Ordnung gewesen, heißt es in dem Papier. Man habe sich jahrelang Gedanken um die Umsetzung des Ganztages gemacht. Da wäre es "sinnvoll und angemessen" gewesen, den Verzicht auf den Ganztag in Bendestorf auf Samtgemeindeebene zumindest im Bildungsausschuss und nicht nur im Finanz- und Bauauschuss mit den Bendestorfern zu diskutieren.
Auch die Entscheidung für einen Neubau der Grundschule in Jesteburg stößt bei den Bendestorfer Christdemokraten auf Unverständnis: Der Finanzausschuss hatte sich noch eine Woche zuvor gegen einen Neubau und für eine Sanierung und Erweiterung des vorhandenen Gebäudes ausgesprochen. Das Argument, man könne auf einer Baustelle nicht lernen, wollen sie nicht gelten lassen: In Bendestorf muss man auch damit klarkommen, und das Gymnasium Hittfeld lebe seit Jahren mit einer Baustelle.
Und an eine realistische Finanzierbarkeit glaubt die CDU nicht. Beispiel: der Bau der Jesteburger Feuerwache. War der Neubau bei der Planung noch billiger als eine Erweiterung und Renovierung, wurde der Neubau schließlich 38 Prozent teurer als geplant und damit natürlich auch teurer, als eine Erweiterung.
Man hätte außerdem vor der Entscheidung den Bürgern die Folgen des Baues deutlicher machen müssen, finden die Christdemokraten. Sie erwarten jedenfalls infolge der großen Investition "wesentliche Einschränkungen bei den freiwilligen Leistungen" wie z.B. bei Freibädern, Vereinsförderung und Straßensanierung. Besonders den Bendestorfern könne man die Einschnitte kaum vermitteln, wenn zugleich die Grundschule vor Ort nur eine Sparsanierung bekomme und Investitionen für die örtliche Feuerwehr auf unabsehbare Zeit verschoben würden.
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