Jesteburg: Anlage wird wohl abgerissen
Kein Streetball an der Seeve?

Der Korb fehlt und ein Bauzaun verhindert die Benutzung: Das Streetball-Feld im Seevepark | Foto: pöp
  • Der Korb fehlt und ein Bauzaun verhindert die Benutzung: Das Streetball-Feld im Seevepark
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Die Episode "Streetball im Seevepark" dürfte wohl Geschichte sein. So sieht es zumindest die CDU. Die relativ neue Streetball-Anlage aus dem Jahr 2021 mit Korb und halbrundem Betonfeld wird voraussichtlich nun doch abgerissen und nicht nachträglich genehmigt. Ein Lärmgutachten soll nicht erstellt werden. Dafür hat sich der Jesteburger Ausschuss für Jugend, Sport, Soziales und Senioren JSSS mehrheitlich ausgesprochen und eine entsprechende Empfehlung an den Verwaltungsausschuss gegeben.

Die vielgenutzte Anlage hatte von Anfang an für Ärger bei den Anliegern gesorgt: Nicht nur Kinder, sondern auch Jugendliche und junge Erwachsene hatten die Anlage ausgiebig und zu allen Tageszeiten - und oft spätabends - genutzt. Das ständige Aufdippen des Balles auf dem Betonboden und der Lärm rund um das Spiel war den Anwohnern schnell auf die Nerven gegangen.

Beschwerden beim Landkreis hatten dazu geführt, dass die Anlage 2022 mittels Abbau des Korbes und eines Bauzaunes gesperrt worden war. Schon vorher hatte der Kreis darauf hingewiesen, das eine solche Anlage in dem Gebiet nicht genehmigungsfähig sei.

Deshalb hatte die Jesteburger CDU-Fraktion schon mehrfach im Ausschuss JSSS gefordert, die Streetball-Anlage komplett abzureißen und an einer anderen, geeigneteren Stelle wieder zu errichten, „weil es uns wichtig ist, dieses attraktive Angebot für die Jugendlichen in Jesteburg anbieten zu können, wir aber auch die Sorgen der direkten Nachbarn ernst nehmen“, sagt Ausschussmitglied Christdemokrat Paul Mojen.

Das sahen bisher nicht alle Fraktionen so. So hatte sich die SPD eher für den Erhalt der Anlage eingesetzt, eventuell unter Einsatz eines neuen Bodenbelages und notfalls durch einen neuen Bebauungsplan, durch den die Anlage nachträglich im Parkbereich genehmigt wird. Davon nahmen die Sozialdemokraten nun Abstand. "Dann würde die ganze Anlage, also auch das Fußballfeld, neu diskutiert", befürchtet Steffen Burmeister (SPD). "Es wird dann zu einer Klagewelle der Anwohner kommen und der Ist-Zustand (ohne bespielbares Feld, Anm. d. Red.) wäre damit auf Jahre zementiert." Ein neuer B-Plan würde außerdem hohe zusätzliche Kosten verursachen.

Dass das letzte Wort in der Sache ganz und gar nicht gesprochen ist, betont Henning Buß von der Wählerinitiative WIN. "Der Beschluss im JSSS ist nur eine Empfehlung. Da hängen noch einige Prüfaufträge dran." Zum Beispiel der nach einer möglichen Verbesserung der Situation durch einen anderen, leiseren Bodenbelag. "Ein Gutachter müsste klären, ob es mit einem neuen Belag leiser würde", so Buß. Geklärt werden müsste auch die Frage, ob die vom Landkreis genannten maximalen Dezibelzahlen wirklich Vorgaben oder nur Empfehlungen sind. "Wenn das rein rechtlich erlaubt ist, sollte die Anlage auch da bleiben", sagt Buß. "Wir können die Jugendlichen nicht überall vertreiben. Wo sollen sie denn hin?" Sogar bei der Oberschule seien für den Abend schon Betretungsverbote ausgesprochen worden.

Auch Hansjörg Siede von der UWG Jes! ist skeptisch, ob diese Kuh tatsächlich schon vom Eis ist. "Ich habe da noch einige Fragen", sagt Siede. "Zum Beispiel: Hat die Gemeinde sich damals mit dem Landkreis abgestimmt, bevor man dem Förderverein das Projekt freigegeben hat? Wer würde den Abbau bezahlen? Und: Müssen wir dann auch die Fördergelder - teilweise oder komplett - zurückzahlen?"

Wo eine neue Anlage gebaut werden könnte, ist ebenfalls noch unklar: Verwaltung, Jugendrat und Mitglieder des JSSS-Ausschusses seien laut Mojen noch auf der Suche nach einem geeigneten neuen Gelände. Denkbar wäre zum Beispiel eine Fläche beim Freibad, wo ein neuer Jugendtreff geplant wird, so Steffen Burmeister. Über die Streetball-Anlage wird jetzt im Verwaltungsausschuss am heutigen Mittwoch, 19. April, gesprochen.

Redakteur:

Gabriele Poepleu aus Jesteburg

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