Kreisverkehr und Baugebiet Seevekamp
Lücking droht Jesteburg mit Klage

Steffen Lücking, Bauunternehmer aus Rosengarten | Foto: as
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Mit einem wütenden offenen Brief hat sich jetzt der Rosengartener Bauunternehmer Steffen Lücking an die Jesteburger Samtgemeinde-Bürgermeisterin Claudia von Ascheraden gewandt und dabei heftig ausgeteilt. Neben der Verwaltungsspitze der Samtgemeinde bekommen auch die Lokalpolitiker und Gemeindebürgermeister Udo Heitmann ihr Fett weg: Er habe zwar "bei aller Verlogenheit des jahrelangen Planungsprozesses 'Seevekamp-Süd' keine Einladung zu den Feierlichkeiten zur Eröffnung des Kreisverkehrs erwartet", schreibt Lücking. "Es ist aber schon ein Armutszeugnis seitens der Politik, hier sei auch einmal klar die Rolle von Herrn Udo Heitmann erwähnt, meine Rolle als 'Problemlöser' und Finanzier mit über 300.000 Euro nicht mit einem Wort zu erwähnen." Es scheine ein weiteres Mal an Mut zu fehlen, "für das eigene oder in Jesteburg eher kollektive Versagen" einzustehen.

Weshalb ist Lücking so sauer? Es geht um miteinander verbundene Immobiliendeals: Lücking bezieht sich in seinem Brief darauf, dass er - seiner Ansicht nach - den Bau des Kreisverkehrs überhaupt erst möglich gemacht habe. "Ich erreichte mit dem Kauf der 'Meyer-Kreiselfläche' den Durchbruch, wie ich glaubte, und beendete den Jahrzehnte langen Streit zwischen Gemeinde und der Familie Meyer, der durch politisches Unvermögen bis zu einem beschlossenen Enteignungsverfahren eskaliert war", schreibt Lücking in einem weiteren Brief, der dem WOCHENBLATT vorliegt. Lücking hatte der Gemeinde ein Grundstück verschafft, dass diese für den Kreisverkehrsbau dringend benötigte und vom Vorbesitzer nicht bekommen konnte.

Sauer ist Lücking vor allem deshalb, weil sich die politischen Gremien der Gemeinde Jesteburg und deren Verwaltungsspitze bei der Entwicklung des Baugebietes "Seevekamp-Süd" trotzdem wenig kooperativ gezeigt hätten (das WOCHENBLATT berichtete), obwohl es darüber einen städtebaulichen Vertrag gegeben hatte. "Während ich die Gebäude Meyer abriss, um den Neubau des Kreisels voranzutreiben, machten Politik und Verwaltung im F- und B-Planverfahren 'Seevekamp-Süd' einfach nicht mehr konstruktiv weiter. Der städtebauliche Vertrag wurde schlichtweg 'ausgesessen', weitere absurde Forderungen in den Raum gestellt, um mich zu diskreditieren." Er selbst habe inzwischen 2,73 Millionen Euro in das Projekt investiert und den Kreisel durch 300.000 Euro mitfinanziert.

Vor rund sechs Jahren wollte Steffen Lücking am Seevekamp 16 "bezahlbare" Wohnungen, 16 Sozialwohnungen, 70 frei finanzierte Einfamilienhäuser und Doppelhaushälften für junge Familien und eine Kita auf einer kostenlos zur Verfügung gestellten Fläche bauen. Daraus wurde nichts: Nach heftigen Anwohnerprotesten vor allem gegen die geplanten Mehrfamilienhäuser hatte sich der Gemeinderat 2022 gegen die Erstellung eines Bebauungsplanes für das Gebiet ausgesprochen. Lücking blieb auf seinem Grundstück zwischen Seevekamp und Schierhorner Weg sitzen. "Ich werde in Jesteburg gar nichts mehr machen", hatte er mehrfach gegenüber dem Wochenblatt betont.

In dem aktuellen Brief droht Lücking erneut mit einer Klage gegen die Gemeinde: "Seien Sie versichert, dass ich die Klage, die Rückabwicklung des Koppelgeschäftes Kreisel sowie Schadenersatz für das verhinderte Planungsverfahren Seevekamp-Süd mit dem gleichen finanziellen Einsatz und Willen durchziehe, wie ich jahrelang versucht habe, das Baugebiet für Jesteburg zu realisieren."

Jesteburger B-Plan "Seevekamp-Süd" ist hinfällig
Redakteur:

Gabriele Poepleu aus Jesteburg

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