Jesteburg: Emil-Bartz-Brücke wird ersetzt
Rat entscheidet: Stahl oder Holz?
Schon 2022 hatte ein Gutachten ergeben: Verschiedene Brücken im Gemeindegebiet müssen saniert oder ganz erneuert werden. Doch weil die Verwaltung im Baubereich lange unter Personalmangel litt (das WOCHENBLATT berichtete), konnten die Maßnahmen noch nicht umgesetzt werden. Die Lage hat sich entspannt, sodass nun die Fußgänger- und Radfahrer-Brücke am Emil-Bartz-Weg als erste in Angriff genommen wird. Denn sie ist für viele junge Jesteburger Teil ihres Schulweges zur Grund- oder Oberschule.
Die zwölf Meter lange Holzbrücke am Emil-Bartz-Weg ist allerdings so marode, dass nur ein Neubau infrage kommt: Geländer, Bohlenbelag und Holzträger müssen ganz oder teilweise ersetzt werden, sodass eine Reparatur nicht lohnt. Zwei Varianten stehen zur Debatte, eine Stahlbetonbrücke oder eine Holzkonstruktion, wie in Jesteburg üblich. Die Verwaltung hat beide Brückenvarianten prüfen lassen:
Variante 1 wird in Stahlbauweise erstellt: Die Brücke würde zwischen den Geländern 2,70 Meter breit sein, aus vier sogenannten "Breitflanschträgern", auch als "Doppel-T-Träger" bekannt, 280 Längs- und Querträgern im Abstand von zwei Metern zusammengesetzt. Die vorhandenen Holzpfähle sollen bei der Gründung möglichst wiederverwendet werden. Die Gründung bestünde aus einem Kastenwiderlager aus Stahlbeton, das auf den Pfählen abgesetzt würde. Bei dieser Variante ist ein beidseitiges Aluminiumgeländer mit einer Höhe von 1,30 Metern vorgesehen.
Variante 2 würde in gleicher Größe aus Holz gebaut. Der Überbau bestünde aus fünf Holzlängsträgern und drei Querträgern. Der Brückenbelag bestünde aus unbehandelten Lärchenbohlen, das Geländer aus Holz. Auch bei der Holzvariante sollen die vorhandenen Pfähle möglichst wiederverwendet werden, auf die Kastenwiderlager aus Stahlbeton gesetzt werden.
Im Haushalt wurden 120.000 Euro für den Brückenneubau veranschlagt. Damit käme man allerdings bei keiner der beiden Varianten aus: Die Stahlbauweise kostet circa 165.000 Euro, die Holzbrücke wäre mit 125.000 Euro etwas günstiger. Doch die theoretische Nutzungsdauer wäre bei der Holzbrücke mit 30 Jahren nicht einmal halb so lang, wie bei der Stahl-Variante, die 70 Jahre genutzt werden könnte. Außerdem ist der jährliche Unterhaltsaufwand bei der Holzbrücke mit 2,5 Prozent der Kosten höher als bei der Stahlbrücke (1,5 Prozent der Kosten).
Die Gesamtbauzeit würde einschließlich Abbruch, Erdarbeiten, Neubau und Wiederherstellung der Wege bei beiden Varianten auf etwa sieben Wochen geschätzt. Welche Variante tatsächlich umgesetzt wird, entscheidet der Gemeinderat am heutigen Mittwoch, 19. Juni (19 Uhr, Schützenhaus, Am Alten Moor 10).
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