Die konstituierende Sitzung wird spannend
Vier Kandidaten stellen sich zur Bürgermeister-Wahl in Jesteburg auf
as. Jesteburg. Bleibt Udo Heitmann (SPD) im Amt oder wird es einen neuen Gemeindebürgermeister in Jesteburg geben? Die konstituierende Sitzung des Jesteburger Gemeinderates am Mittwoch, 3. November, um 19 Uhr im Schützenhaus (Am Alten Moor 10) wird richtig spannend, denn so viel Auswahl gab es in den vergangenen Jahren nicht: Neben Udo Heitmann kandidieren auch Hansjörg Siede (UWG Jes!), Julia Neuhaus (CDU) und Christoph Kröger (Grüne) für das Amt.
Die UWG Jes! schlägt Hansjörg Siede für das Amt des Bürgermeisters vor. Frank Bolte, Fraktionsvorsitzender der UWG Jes!, sagt: "Neben seinem ehrenamtlichen Engagement in verschiedenen Jesteburger Vereinen bringt Hansjörg Siede langjährige Erfahrung aus führenden Positionen in der Wirtschaft mit. In der kommunalpolitischen Arbeit übernimmt er bereits in mehreren Ausschüssen als Vorsitzender Verantwortung. Auch bei anderen Projekten konnte er durch seine Bürgernähe und seine Professionalität aktiv dazu beitragen, dass Bürger, Politik und Verwaltung konstruktiv und lösungsorientiert kooperierten."
Die Grünen der Gemeinde Jesteburg stellen einen eigenen Bürgermeisterkandidaten auf: den 34-jährigen Christoph Kröger aus Lüllau, der neu in den Rat gewählt wurde. „Ich stehe für frisches und unvorbelastetes Denken. Ich möchte die aktive Zusammenarbeit im Gemeinderat fördern, alte Grabenkämpfe beenden und die Jesteburger Politik im Sinne der Bürgerinnen und Bürger sowie des Dorfes in einem neuen, starken Miteinander gestalten“, sagt Christoph Kröger zu seiner Motivation. Für die Grünen ist das wichtigste Thema der Zukunft auf Dorfebene der Schutz und der Erhalt der Lebensgrundlagen im Zuge des Klimawandels. „Wir möchten mit der Kandidatur von Christoph Kröger signalisieren, dass wir einen wirklichen Aufbruch in unserer Gemeinde brauchen, der von einer jüngeren Generation getragen wird“, ist Birgit Heilmann, Fraktionsvorsitzende der Grünen, überzeugt.
Für die CDU stellt sich Ratsfrau Julia Neuhaus, seit fast 15 Jahren im Gemeinderat, zur Wahl: "Der Bürgermeister ist für die CDU-Fraktion ein wichtiges Amt in der Gemeinde Jesteburg, auch wenn ihm ein Gemeindedirektor zur Seite gestellt wird", sagt CDU-Sprecherin Giko Krömker. „Mit unserer CDU-Ratsfrau Julia Neuhaus stellen wir eine Bürgermeisterkandidatin, die neben viel Bürgernähe und Wissen um die Belange unseres Dorfes auch jahrelange Erfahrung in der Jesteburger Kommunalpolitik hat.“ Krömker kündigt an: "Wir sehen es als notwendige Verantwortung an, den Bürgermeister auch bewusst zu wählen. Daher wird die CDU in jedem Falle in allen Wahlgängen ein Votum abgeben und sich keinesfalls enthalten."
"Ich will weitermachen, weil mich die Wählerinnen und Wählerinnen nicht auf das Altenteil verwiesen, sondern mir erneut ein deutliches Mandat dafür gegeben haben. Das motiviert und verpflichtet gleichermaßen", sagt SPD-Urgestein Udo Heitmann, seit mehr als 20 Jahren Gemeindebürgermeister in Jesteburg. Er ist überzeugt: Ein guter Bürgermeister muss vor allem zuhören können. Ein Bürgermeister müsse in der Gemeinde präsent sein, egal ob dienstlich oder privat. "Dort findet sowohl das Zuhören als auch die Vermittlung von Zusammenhängen im dörflichen Geschehen statt. Das Gehörte in realisierbare Ratsarbeit einzubringen und dieses mit den Ratskolleginnen und -kollegen möglichst bürgernah umzusetzen, wird eine große Herausforderung bleiben", so Heitmann. Auch schöne Momente gibt es immer wieder: "Wenn z.B. der Besuch des Bürgermeisters bei einsamen und kranken Jubilaren ein dankbares Lächeln erzeugt oder eine Kindergartengruppe dem vorlesenden Bürgermeister an den Lippen hängt".
Die FDP wird keinen eigenen Kandidaten für das Amt als Bürgermeister aufstellen. Ratsherr Philipp-Alexander Wagner: "Die FDP wird denjenigen unterstützen, der für den zukünftigen Rat eine gute Sitzungsführung erwarten lässt. Der demokratische Wettbewerb ist für Jesteburg eine Chance, die wir sehr begrüßen." Auch die WIN kandidiert nicht ums Amt. Die Gemeinderäte der WIN, Elke Feldhaus und Henning Buß, sehen der Bürgermeisterwahl mit Spannung entgegen. WIN-Sprecher Dr. Reinhard Feldhaus: "Es ist eine geheime Wahl und es gibt innerhalb der WIN-Fraktion keine Festlegung."
Wie wird der Bürgermeister gewählt?
Anders als Samtgemeinde-Bürgermeisterin Claudia von Ascheraden im April, wird der Gemeindebürgermeister nicht direkt von den Bürgern gewählt, sondern durch den Gemeinderat bestimmt.
Um direkt in der ersten Wahlrunde zu gewinnen, ist eine absolute Mehrheit, also mehr als die Hälfte der Stimmen für einen Kandidaten, notwendig. Bei 23 Ratsmitgliedern sind das zwölf Stimmen.
Gibt es mehrere Kandidaten und die absolute Mehrheit kommt nicht zustande, so genügt im zweiten Durchlauf eine relative Mehrheit: Ein Kandidat vereint mehr Stimmen auf sich, als jeweils die anderen Kandidaten.
Ratsherren und -frauen
Im Jesteburger Gemeinderat sind: CDU: Julia Neuhaus, Aydin Yakin, Jörg Berberich, Paul Mojen. SPD: Udo Heitmann, Steffen Burmeister, Cornelia Ziegert, Carola von der Lieth, Volker Knubbe, Angelika Schiro, Hans-Jürgen Börner. Grüne: Birgit Heilmann, Christoph Kröger, Petra Finnern, Karl-Heinz Glaeser. FDP: Philipp-Alexander Wagner. UWG Jes!: Hansjörg Siede, Annika Sommer, Tim Pansegrau, Frank Bolte, Vanessa Veh. WIN: Henning Buß, Elke Feldhaus.
Gemeinderäte kommen zusammen
Auch in Harmstorf und Bendestorf finden konstituierende Sitzungen statt:
In Harmstorf kommt der neue Rat am Montag, 8. November, um 19 Uhr in Maack's Gasthaus (Hauptstraße 22) zusammen.
Die Bendestorfer Ratsmitglieder werden am Dienstag, 9. November, im Schützenhaus (Am alten Moor 10) in Jesteburg vereidigt.
Redakteur:Anke Settekorn aus Jesteburg |
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