Interview mit Jesteburgs Verwaltungschefin
Wer folgt auf Petra Buzina?
Seit einem halben Jahr ist die Stelle der Ersten Samtgemeinderätin nicht besetzt
as. Jesteburg. Im März dieses Jahres wurde die Erste Samtgemeinderätin Petra Buzina vom Rat der Samtgemeinde Jesteburg abberufen (das WOCHENBLATT berichtete). Seither ist das Amt der Ersten Samtgemeinderätin, immerhin die ranghöchste Rathausmitarbeiterin nach der Samtgemeinde-Bürgermeisterin Claudia von Ascheraden, vakant. Wie verteilt die Verwaltung die Aufgaben und wann wird die Stelle wieder besetzt? Das WOCHENBLATT hat bei Claudia von Ascheraden nachgefragt.
Hintergrund: Erst im Juni 2020 war die Erste Samtgemeinderätin nach einem Auswahlverfahren vom Samtgemeinderat für acht Jahre ins Amt gewählt worden. Petra Buzina war als solche die allgemeine Vertreterin der Samtgemeinde-Bürgermeisterin. Der Grund für die Abberufung: Petra Buzina soll in ihrer Position als kommissarische Verwaltungsleitung große Differenzen mit einigen langjährigen Mitarbeitern gehabt haben. Eine weitere Zusammenarbeit sei erschwert.
WOCHENBLATT: Wie ist die Nachfolge von Frau Buzina geregelt? Wie wird die Arbeit derzeit aufgefangen?
Claudia von Ascheraden: Die Arbeit von Frau Buzina ist derzeit noch intern auf verschiedene Schultern verteilt und ich weiß sehr zu schätzen, was die betroffenen Kolleginnen und Kollegen mit Übernahme dieser Aufgaben leisten. Kommissarischer Leiter des Fachbereichs Ordnung und Soziales ist André Reichstein.
WOCHENBLATT: Wie steht es um die Neustrukturierung der Verwaltung? Was für eine Stelle wird für Frau Buzinas Nachfolge eingeplant?
Claudia von Ascheraden: Die Nachfolge wird im Rahmen der Neustrukturierung der Verwaltung geklärt. In die Überlegungen fließen verschiedene Aspekte mit ein: Soll die Stelle der Allgemeinen Vertretung wieder mit einer Wahlbeamtin bzw. einem Wahlbeamten besetzt werden? Belässt man die Struktur der Fachbereiche? Wie kann man aktuelle Entwicklungen wie das erhöhte Arbeitsaufkommen durch den Ukraine-Krieg oder immer wichtiger werdende Themen wie Klima- und Katastrophenschutz in der künftigen Struktur abbilden? Aus diesen und anderen Fragestellungen ergeben sich unterschiedliche Möglichkeiten, die es abzuwägen gilt. Daher sind intern viele Gespräche notwendig. Wir werden die Sommerpause jetzt noch nutzen, damit anschließend ein Vorschlag in die politische Beratung gehen kann. Sobald dann ein Beschluss gefasst ist, kann die neue Struktur umgesetzt werden. Neu zu besetzenden Stellen liegt ein reguläres Bewerbungsverfahren zugrunde.
WOCHENBLATT: Weshalb dauert es so lange, bis die Pläne für die Neuorganisation der Verwaltung bekannt gegeben werden?
Claudia von Ascheraden: Entscheidend war, den Ausgang des Abwahlverfahrens abzuwarten, um Klarheit zu haben. Das Ergebnis steht mit Beschluss vom 24. März 2022 fest. Erst danach konnte mit den Überlegungen begonnen werden. Beantwortet werden muss außerdem die Frage, an welcher Stelle man neue Themen bearbeitet und wie man sich zukunftsfähig aufstellt. Hier insbesondere die Frage, inwieweit die Digitalisierung Einfluss auf die Verwaltung der Zukunft hat.
WOCHENBLATT: Wie ist die Verwaltung besetzt? In welchen Abteilungen werden dringend weitere Mitarbeiter benötigt?
Claudia von Ascheraden: Die Kernverwaltung verfügt über 45 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Derzeit laufen bereits einige Ausschreibungen für Stellen, die im aktuellen Stellenplan vorgesehen sind. Allerdings bekommen auch wir aktuell den Fachkräftemangel zu spüren – besonders im Fachbereich Bauen suchen wir nach entsprechender Verstärkung.
WOCHENBLATT: Vielen Dank für das Gespräch.
Redakteur:Anke Settekorn aus Jesteburg |
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