Discounter möchte im Gewerbegebiet erweitern / Bauausschuss der Gemeinde Jesteburg am 5. Mai
Wohin mit dem ALDI-Markt?

ALDI möchte seine Filiale am Allerbeek von 744 auf 1.267 Quadratmeter vergrößern. Der Neubau soll auf der Fläche des bisherigen Marktes und des angrenzenden ehemaligen Getränkemarktes entstehen - doch laut Verwaltung ist ein Neubau am alten Standort problematisch | Foto: as
  • ALDI möchte seine Filiale am Allerbeek von 744 auf 1.267 Quadratmeter vergrößern. Der Neubau soll auf der Fläche des bisherigen Marktes und des angrenzenden ehemaligen Getränkemarktes entstehen - doch laut Verwaltung ist ein Neubau am alten Standort problematisch
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as. Jesteburg. Der ALDI-Markt im Gewerbegebiet "Am Allerbeek" ist zu klein geworden - jetzt geht die Gemeinde Jesteburg auf die Suche nach einem Standort für einen Neubau. Am kommenden Mittwoch, 5. Mai, um 19 Uhr berät der Ausschuss für Bau und Planung darüber. Bürger können die Sitzung im Schützenhaus (Am Alten Moor 10) in Jesteburg verfolgen. Die Plätze sind begrenzt, im Gebäude gilt die Maskenpflicht.

Seit dem Jahr 2000 betreibt ALDI im Gewerbegebiet "Am Allerbeek" einen Discounter mit 744 Quadratmetern Verkaufsfläche. ALDI würde gern ein moderneres Gebäude mit 1.267 Quadratmetern Fläche am Standort des alten Marktes errichten und dafür auch die frei gewordene Fläche des bereits abgerissenen Getränkemarktes nutzen. Sollte dies nicht möglich sein, bittet ALDI um die Errichtung an anderer Stelle in Jesteburg.

Die Verwaltung hat drei mögliche Standorte überprüft:

Am Allerbeek
Der jetzige Standort im Gewerbegebiet ist aus raumordnerischer Sicht nicht für die "Errichtung eines großflächigen Einzelhandels mit zentralrelevantem Sortiment" geeignet. Laut Vorlage ist "Am Allerbeek" zu weit entfernt von Wohnbebauung. Der Versorgungsbereich überschneide sich mit dem des Ortskerns. Zudem weise der Standort "keine über den Einzelhandel hinausgehenden zentrentypischen Funktionen" auf.

Ehemaliges Reitgelände
Das Reitplatzgelände neben dem 2019 eröffneten Famila würde ausreichend Platz für den Discounter bieten. Zudem konnte sich die Politik bislang nicht darauf einigen, wofür die Fläche verwendet werden soll - neben einem möglichen Grundschulneubau brachte die CDU zuletzt Coworking-Spaces ins Gespräch. Im Gegensatz zum Gewerbegebiet grenzt dieser Standort zudem an die Wohnbebauung.
Laut Verwaltungsvorlage könnte die Ansiedlung des ALDI-Marktes neben Famila aber zu viele Käufer aus Hanstedt anlocken - das wäre aus raumordnerischer Sicht nicht zulässig.

Sandbarg-Areal
Laut Verwaltungsvorlage lässt sich von den drei Standorten der Sandbarg als Einziger umsetzen. Doch auch hier gibt es etliche Hürden. Das Gebiet ist noch nicht überplant. Und für die Erschließung müsste die Gemeinde Grundstücksflächen ankaufen.

Wie berichtet, hat die Gemeinde Jesteburg im Juli 2020 der May-Gruppe für die Entwicklung von Wohnen und Gewerbe auf dem Sandbarg-Areal eine Absage erteilt. Damals spielte das Hotel Jesteburger Hof eine wesentliche Rolle bei der möglichen Erschließung der mehr als 13.500 Quadratmeter großen Fläche. Inhaber Claus Röder hatte daraufhin angekündigt, nach dem Hin und Her der Politik nicht mehr an die Gemeinde verkaufen zu wollen.

Weiterhin müsste eine Brücke gebaut werden, die die Fläche mit dem südlichen Ortskern verbindet. Und die Verwaltung rät dazu, die ALDI-Ansiedlung mit den Überlegungen zum Standort eines Haltepunktes an der Bahnlinie zu verbinden - diese wurden im Januar nicht-öffentlich vorgestellt (das WOCHENBLATT berichtete). Eine breite Beteiligung der Öffentlichkeit sowie die politische Beratung über die drei möglichen Bahnhofsstandorte ist bislang jedoch noch nicht erfolgt.

ALDI, REWE und Wohnbebauung
"Raumordnerisch kommt weder eine Ansiedlung auf dem Reitplatzgelände noch eine Erweiterung am vorhandenen Standort in Betracht", sagt Jesteburgs Gemeinderat Henning Oertzen. Daher wurde in der Vergangenheit diskutiert, ob eine Erschließung der Fläche am Sandbarg erfolgen soll. "Wenn dieses gewünscht ist, wird es nicht nur um eine Ansiedlung von Aldi gehen, sondern gegebenenfalls auch um REWE und zusätzlich um eine Wohnbebauung", erläutert Henning Oertzen. Laut dem Gemeindedirektor gäbe es Investoren für die Fläche, derzeit gibt es aber keine Ratsmehrheit für eine Erschließung.

Der Bauausschuss übernimmt lediglich die Vorberatung, die Entscheidung über den neuen ALDI-Standort trifft der nicht-öffentliche Verwaltungsausschuss am 12. Mai.

• Auf der Tagesordnung steht weiterhin die Änderung des Bebauungsplanes "Itzenbüttel Ortsmitte". Beraten werden auch die Bebauungspläne "Kornbeektal" und "Reindorfer Osterberg".

Redakteur:

Anke Settekorn aus Jesteburg

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