Rat der Gemeinde Jesteburg: Brettbeekskoppeln, Spethmannplatz und Kreisverkehre
Zwei Millionen Euro für Jesteburgs Kreuzungen an der Hauptstraße
as. Jesteburg. Die Kreuzungen an der Hauptstraße in Jesteburg sollen umgestaltet werden. Das hat der Rat der Gemeinde Jesteburg in seiner Sitzung am vergangenen Mittwoch beschlossen und dafür im Haushalt 2021 bis 2024 insgesamt 1.920.863,17 Euro eingeplant. Konkret geht es um die Umgestaltung der Kreuzung L213 Hauptstraße / K83 Lüllauer Straße (ca. 982.000 Euro) und die Kreuzung L213 Hauptstraße / Sandbarg (ca. 938.000 Euro).
Während die Ratsmitglieder sich bei der Kreuzung Lüllauer Straße / Hauptstraße über die Kreisellösung einig waren, wurde für die Kreuzung Sandbarg / Hauptstraße sowohl ein "Mini-Kreisel" als auch eine Rechtsabbiegespur diskutiert.
Die Rechtsabbiegespur soll durch eine Verkehrsinsel von den anderen Spuren getrennt werden. Da der gesamte Bereich umgestaltet werden muss, liegen die Kosten für die Rechtsabbiegespur ähnlich hoch wie für einen Kreisel.
"Beide Lösungen haben ihre Nachteile. Kommt der Kreisverkehr, entfallen Parkplätze, kommt die Rechtsabbiegespur, haben wir keinen guten Anschluss an den Sandbarg", sagte Ratsherr Steffen Burmeister (SPD). Seine Parteikollegin Cornelia Ziegert sieht im Kreisel einen "extremen Eingriff ins Dorfleben".
Auch die Grünen sprachen sich für eine Rechtsabbiegespur aus: "Die Vorlage gefällt uns sehr gut: eine Rechtsabbiege-Vorschrift mit kleiner Fahrbahntrennung und der Umgestaltung des Parkplatzes", sagte die Fraktionsvorsitzende Birgit Heilmann. Die Grüne sagt: „Am Sandbarg muss eine Kreiselsituation erst künstlich dadurch hergestellt werden, dass der Kreisel Richtung des jetzigen kleinen Parkplatzes geschoben wird, damit der Eindruck der geraden Hauptstraße aufgehoben wird. Die hierdurch verlorengehenden Parkplätze könnten nur durch zusätzlichen Grundstückserwerb ausgeglichen werden. Das kostet zusätzlich Geld und es ist außerdem noch nicht klar, ob der Grundstückserwerb realisierbar wäre."
Die UWG Jes! unterstützt die Zwei-Kreisel-Lösung, wie UWG-Vorsitzender Hansjörg Siede betonte. Grundsätzlich böten die zwei Kreisel eine gute Entlastung des Verkehrs, so Siede. Tim Pansegrau nannte die Rechtsabbiegespur angesichts des zu erwartenden Verkehrs "illusorisch".
Auch die CDU sprach sich für zwei Kreisel aus. "Beide Verkehrsknotenpunkte werden auch durch zukünftige Verdichtungen und die Planungen für den Standort des Jesteburger Bahnhaltepunktes noch an Verkehrsmenge zunehmen. Außerdem gibt es nur bei der Zwei-Kreisel-Lösung keine Probleme mit einem Rückstau durch Abbieger in Richtung Sandbarg. Genauso kann eine gute Radfahrlösung umgesetzt werden", betont Dr. Reinhard Feldhaus, Vorsitzender des CDU-Ortsverbands.
Mit einer knappen Mehrheit (elf zu neun Stimmen) hat die Politik sich schließlich dafür entschieden, für den Sandbarg vorrangig die Rechtsabbiegespur zu verfolgen, da so die Parkplätze direkt vor der Ladenzeile erhalten bleiben können. Das Projekt soll im Rahmen der Städtebauförderung finanziell unterstützt werden.
• Weiterhin hat der Gemeinderat u. a. einstimmig beschlossen, die Neugestaltung des Spethmann-Platzes weiter voranzubringen. Nachdem die Anlieger sich in 2020 bereits in zwei Workshops in die Planung einbringen durften, soll in diesem Jahr eine Bürgerbeteiligung für die Jesteburger durchgeführt werden, die Grundlage für die weitere Planung bietet. Das von den Betreiberinnen des Café Book entwickelte Konzept für die Lisa-Kate als Teestube (das WOCHENBLATT berichtete) wird vom Gemeinderat befürwortet. Ein genauerer Konzeptentwurf soll im Ausschuss für Wirtschaft, Tourismus und Kultur beraten werden.
• Der Bebauungsplan "Brettbeekskoppeln-Ost", der unter anderem auch für den von der KWG geplanten günstigen Wohnraum maßgeblich ist, wurde vom Gemeinderat mit einer maximalen Firsthöhe von elf Metern und einem Stellplatzschlüssel von 1,3 Parkplätzen je Wohneinheit mehrheitlich beschlossen.
Redakteur:Anke Settekorn aus Jesteburg |
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