Dokumentation im Filmmuseum zum Welt-Alzheimer-Tag
Filmemacherin Astrid Menzel hat eine Kanu-Reise mit ihrer demenzkranken Großmutter dokumentiert
Am Mittwoch, 20. September (19:00 Uhr) zeigt das Filmmuseum Bendestorf zum Welt-Alzheimer-Tag einen bemerkenswerten Film, der in in den Räumen des ehemaligen Filmstudios nachproduziert wurde.
Der warmherzige Dokumentarfilm erzählt von Astrid, einer jungen Frau, die eine enge Bindung zu ihren Großeltern hat. Doch nach dem Tod ihres Mannes wird Oma Carmen immer tüdeliger und kann bald nicht mehr allein zu Hause wohnen.
„Kümmer‘ dich um Oma, wenn ich nicht mehr da bin“, sagt der Großvater zu seiner 30-jährigen Enkelin Astrid. Da ist der Großvater bereits immer häufiger im Krankenhaus. Erste Erinnerungslücken machen sich bei Oma Carmen bemerkbar. Als der Opa verstirbt, kommt Carmen in ein Seniorenheim.
Ihre Demenzerkrankung verschlechtert sich zusehends. Sie fühlt sich, trotz Besuchen, von der Familie im Stich gelassen. Astrid wird klar, dass sie ihr Versprechen an den Opa nicht erfüllt hat. Sie beschließt ihre 86-jährige Großmutter mit auf eine zweiwöchige Kanutour zu nehmen, zurück zum Steg, wo das Boot vor vielen Jahren getauft wurde. Eine Reiseroute wird ausgetüftelt, Equipment besorgt. Erfüllt von Nostalgie und Trotz, soll diese gemeinsame Reise Klarheit bringen, ob und wie sie in Zukunft für ihre Oma sorgen könnte.
Und so begibt sich Astrid gemeinsam mit ihrem jüngeren Bruder Hendric und Oma Carmen auf eine Kanutour von Bremen bis Kiel. Voller Vertrauen steigt die 86-jährige täglich zu ihren Enkeln ins Kanu. Es wackelt und gluckert, die Sonne scheint. Die ungewisse Zukunft rückt in weite Ferne. Alles scheint gut.
Doch es ist nicht leicht Carmens gewohnten Tagesrhythmus auf der Reise beizubehalten. Die täglichen Ortswechsel setzen ihr zu. Trotz geduldiger Wiederholungen kann sie sich nichts Neues mehr merken. Während die Großmutter die Gesellschaft ihrer Enkel auf dem Wasser genießt, werden die Nächte für alle drei immer belastender. Die Situation spitzt sich zu, bis Carmen eines Nachts beschließt, zu Fuß nach Hause zu gehen.
Catrin Menzel, die Mutter der Regisseurin, ist bei der Filmvorführung anwesend, und wird einige persönliche Eindrücke erzählen.
Karten-Reservierung: info@film-bendestorf.de
Leserreporter:Filmmuseum Bendestorf aus Jesteburg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.