70 Cent für einen Brief? - Laut „Bild“-Zeitung will die Deutsche Post das Porto für einen Standardbrief um acht Cent erhöhen
(mum). Muss das wirklich sein? Dreimal in Folge hat die Deutsche Post in den vergangenen Jahren das Briefporto angehoben - von 55 auf 58, dann auf 60 und zuletzt auf 62 Cent. Nun steht offenbar die nächste Preiserhöhung an. Die Post wolle für einen Standardbrief künftig 70 Cent berechnen, berichtet die „Bild“ Anfang der Woche. Dies entspräche einem Plus von 13 Prozent. Laut der Zeitung verwies der Konzern auf eine noch ausstehende Entscheidung der Bundesnetzagentur „über die künftigen Rahmenbedingungen der Preisgestaltung“. Die Behörde muss Preisanpassungen im Briefbereich genehmigen.
Die Post reagierte schnell und teilte laut „Spiegel“ mit, noch nicht über eine Erhöhung entschieden zu haben. „Wir haben keinen Preisantrag gestellt“, sagte ein Sprecher. Laut „Bild“ soll die neue 70-Cent-Briefmarke allerdings bereits millionenfach gedruckt worden sein.
Erst im Januar dieses Jahres hatte die Post für den Standardbrief (bis zu 20 Gramm) das Porto erhöht - 62 statt 60 Cent. Die Post begründete die Erhöhung bislang mit steigenden Lohnkosten und hohen Investitionen. Das Unternehmen stehe unter Druck, weil jedes Jahr weniger Briefe befördert werden.
Kritiker vermuten, dass hinter den Erhöhungen auch eine raffinierte Geschäftsidee steckt. Kunden, die ihre Briefmarken bis Januar 2015 nicht aufgebraucht hatten, konnten diese mit einer 2-Cent-Marke ergänzen. Hat die Erhöhung System und dient nur dazu, die Kunden abzuzocken? „Ich glaube, viele Menschen werden ihre Briefmarken-Bestände wegwerfen, statt die Ergänzungsmarken zu kaufen“, sagt ein WOCHENBLATT-Leser. Das mögen für den Einzelnen nur Kleinstbeträge sein, unter dem Strich käme aber eine beachtliche Summe zusammen. Andere Post-Kunden ärgern sich darüber, dass sie zu viele Ergänzungsmarken gekauft haben und damit nichts anfangen können, außer den kompletten Brief zu plakatieren.
Redakteur:Sascha Mummenhoff aus Jesteburg |
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