Auf Menschen mit Behinderungen setzen
Landkreis organisiert Workshop zum Thema „Motiviertes Personal gewinnen über soziales Engagement“.
mum. Marxen. Fachkräfte zu finden, wird für viele Unternehmen zunehmend schwerer. Auf der Suche nach geeignetem Personal wird dabei eine Zielgruppe häufig außer Acht gelassen: Menschen mit Behinderung. Allein in Niedersachsen sind rund 725.000 Menschen als schwerbehindert anerkannt. Über Motivation und Eignung als Arbeitnehmer sagt der Behinderungsgrad häufig nichts aus. Für Betriebe kann es sich lohnen, die Mitarbeitersuche weiter zu fassen und qualifizierten Menschen mit Behinderung, die auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt auf Schwierigkeiten stoßen, eine berufliche Perspektive zu bieten. Um Unternehmen aus dem Landkreis zu informieren, wie sie diese Chance zur Fachkräftegewinnung nutzen können, hatten die Stabsstelle Kreisentwicklung/Wirtschaftsförderung und die Samtgemeinde Hanstedt zur Infoveranstaltung „Motiviertes Personal gewinnen über soziales Engagement“ nach Marxen eingeladen.
Den Auftakt bildete eine Unternehmensführung durch das Mobilzentrum Lönnies in Marxen, das sich auf den barriefreien und behindertengerechten Umbau von Pkw spezialisiert hat und selbst auch Mitarbeiter mit Behinderung beschäftigt. Geschäftsführer André Lönnies berichtete aus der Praxis, wie die erfolgreiche Integration von Menschen mit Behinderung in einen Betrieb aussehen kann: „Diese Mitarbeiter sind mit ihrer guten Arbeit eine Bereicherung für das Unternehmen.“ Lönnies hob die guten Erfahrungen hervor, die er mit der Unterstützung des Integrationsamts im Niedersächsischen Landesamt für Soziales, Jugend und Familie bei der Förderung eines seiner Mitarbeiters gemacht hat, der auf einen Rollstuhl angewiesen ist.
Die Unterstützungsangebote des Amtes, sowohl für Menschen mit Behinderung, als auch für Unternehmen, stellte Konrad Ingelmann vom Integrationsamt des Landes während des zweiten Teils der Veranstaltung vor. Das Integrationsamt verfüge über vielfältige Möglichkeiten, finanzielle Unterstützungsleistungen zu bewilligen. Die Gelder stammen aus der Ausgleichsabgabe (2017 landesweit rund 55 Millionen Euro) der Arbeitgeber, die zu wenige Menschen mit Behinderung beschäftigen. So muss jeder Arbeitgeber mit mindestens 20 Mitarbeitern fünf Prozent Menschen mit Behinderung beschäftigen. Förderfähig sind Maßnahmen für Menschen mit Behinderung (anerkannter Grad der Behinderung von 30 Prozent oder höher) im beruflichen Zusammenhang - von der behindertengerechten Einrichtung der Arbeitsplätze bis hin zur teilweisen Kostenübernahme für Maschinen. Informationen für Arbeitsnehmer und Arbeitgeber gibt es beim Integrationsfachdienst in Lüneburg (04131 - 22628-64) oder beim Niedersächsischen Landesamt für Soziales, Jugend und Familie (05121 - 304372).
• Informationen zur Veranstaltungsreihe „Wirtschaftsförderung vor Ort“ und das Programm 2017/2018 gibt es unter www.landkreis-harburg.de/ wirtschaftsfoerderung-vor-ort . Informationen zur Veranstaltung „Motiviertes Personal gewinnen über soziales Engagement“ in Marxen gibt es unter www.landkreis-harburg.de/marxen.
Redakteur:Sascha Mummenhoff aus Jesteburg |
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