Nach Schließung des Buchladens
Café Book übernimmt den Buchverkauf
Bücher und Lesungen gab's schon immer im Café Book an der Hauptstraße 26, seit Valerie Höhne und Susanne Walsleben das Café vor sieben Jahren eröffneten. Bisher konnten dort aber keine Bücher bestellt werden. "Wenn Kunden danach fragten, haben wir immer auf den Buchladen von Simone Hardt verwiesen." Aber jetzt funktioniert das Café Book auch wie ein "richtiger" Buchladen: Kunden können nicht mehr nur aus dem ausgewählten Buchsortiment im Laden kaufen, sondern auch alle Bücher bestellen - vom Schulbuch bis zum Gartenratgeber.
Seit Simone Hardt ihr Geschäft zum Ende des Jahres schließen musste - das WOCHENBLATT berichtete - gibt es keine andere Möglichkeit mehr, im Dorf Bücher zu bestellen. Diese Lücke füllt nun das Café Book. "Wir hatten den Literaturbetrieb in den letzten Jahren nach Corona ein wenig einschlafen lassen", erzählt Valerie Höhne. "Dafür gab es mehr Konzerte." Die wird es auch weiter geben, aber auch wieder mehr Lesungen.
Das ganze hintere Drittel des Cafés wird jetzt zum Buchladen: Ein Café-Tisch wird zum Büchertisch, dort wird auch der Bestellterminal stehen, es kommen Bücherregale hinzu. Stört das nicht den Café-Betrieb? Es werde kaum weniger Platz geben, sagt Susanne Walsleben. Die Tische rücken ein klein wenig zusammen. Aber das passe schon, so die Buchhändlerinnen. Für die Musiker werden die Bücher weggeräumt, "aber das sind wir gewohnt, das war bisher auch so", so Höhne.
Für die erste Lesung war einen Tag vor der offiziellen Übernahme des Buchhandels die Asendorfer Autorin Sabine Weiß im Café Book. Später im Frühjahr wird Oliver Wurm, Herausgeber des Lyrikmagazins "Dreizehn Gedichte" zu Gast sein. "Wir haben die ersten drei Bände der Lyrikzeitschrift besser verkauft, als die meisten norddeutschen Buchhändler", sagt Höhne, "Deshalb kommt er zu uns."
Lyrik-Hochburg Jesteburg? "Das hat uns auch überrascht", sagt Susanne Walsleben. "Aber wir haben tatsächlich erlebt, dass Mütter ihren Kindern Gedichte aus der Zeitschrift vorlesen und erklären." Weiterer Schwerpunkt in Jesteburg: Zeitgenössische Literatur, aber auch Krimis. "Die werden auch oft von Männern nachgefragt."
Grundsätzlich ist das vorrätige Sortiment begrenzt. "Wir verkaufen, was wir für gut befinden und was zu unseren Kunden passt, durchaus auch mal Bestseller", erklärt Susanne Walsleben. "Aber wir haben und schon gefreut, dass wir jetzt mehr Werke bei den Verlagen aussuchen können", sagt Valerie Höhne. Haben die beiden alles gelesen, was sie anbieten? Fast, bestätigen die beiden Café-Betreiberinnen. Manchmal aber auch nur eine Leseprobe, wenn der Autor schon bekannt ist. Aber das tun beide gern: "Wir sind schon von Berufs wegen Vielleser", so Höhne. Sie selbst und auch Susanne Walsleben waren früher Journalistinnen und Autorinnen, schrieben historische Romane und diverse Sachbücher, z.B. über die Liebe und übers Abnehmen (Walsleben) oder über Fernsehserien (Höhne) und haben ein gutes Netzwerk bei den Verlagen. Aber die eigenen Bücher verkaufe man nicht so gern im Laden, lacht Susanne Walsleben.
Das Café Book ist montags von 10 bis 13 Uhr, mittwochs bis sonntags von 10 bis 17 Uhr, bei Abendveranstaltungen auch länger geöffnet.
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