Jesteburg: 45 Jahre Sammanns Hus-Antiquitäten
Smuteks feiern mit Freunden
„Lupe, Nachschlagewerke, Erfahrung und vor allem Humor - das sind unsere wichtigsten Werkzeuge“, lacht Renate Smutek. Seit 45 Jahren betreibt sie mit Ihrem Mann Jürgen das Antiquitäten- und Gartenkunst-Geschäft im Ortskern in einem heimeligen Fachwerkhaus aus dem Jahr 1750, das die Smuteks Anfang der 1970er Jahre mit viel Herzblut und Liebe zum Detail wieder aufgebaut haben „Da wir auch hier im Haus wohnen, ist alles miteinander verwoben.“
Dalmatinerhündin Cleo – eigentlich eher schüchtern - begrüßt Buchhalterin Katinka Kottke stürmisch an der Tür. „Das ist hier ein bisschen wie Familie“, erklärt sie, bevor sie sich an den Schreibtisch im Büro zu ihren Aktenordnern begibt. Einmal in der Woche hilft sie Renate Smutek bei der Büroarbeit. Ansonsten bewältigen die Smuteks Ladengeschäft, Verwaltung, Einkauf und all das, was zu einem Geschäft dazugehört, allein.
Dabei erfinden sie ihr Arbeitsumfeld immer wieder neu und halten mit dem Wandel der Zeit Schritt. Lange Reisen nach Asien und in die ganze Welt, bei denen auf lokalen Märkten so manches Schätzchen entdeckt wurde und nach der Rückkehr immer ein Paket mit exotischen Gegenständen fürs Geschäft hinterherkam, sind dem Online- und Auktionshandel gewichen. Das bedauert Renate Smutek schon ein bisschen.
Zusätzlich hat Jürgen Smutek mit der Gartengestaltung eine neue Domäne für sie erschlossen. Und Garten und Haus sind auch wirklich besonders: Wer das Geschäft betritt, findet sich in einer Welt wieder, die angefüllt ist mit wunderbaren Kleinoden, altem Porzellan, ausgefallenen Dekorationen aus aller Welt. Jürgen Smutek restauriert die schönen Dinge eigenhändig. „Er hat noch das handwerkliche Fachwissen und kennt viele Kniffe, man möchte ihm gerne über die Schulter schauen“, sagt Katinka Kottke.
Das platzintensive Geschäft mit den größeren Möbeln haben die Smuteks zusammen mit dem Antikcafé im Jahr 2000 nach 15 Jahren aufgegeben. Damals konnte es schon vorkommen, dass ein Gast ein Steak, ein Bier und einen Stuhl auf der Rechnung hatte. Vor einigen Jahren ist in dem zur ursprünglichen Sammannschen Hofstelle gehörenden Nebengebäude das Café Book eingezogen, wo Leckeres, Bücher und musikalische Veranstaltungen geboten werden. „Wir kommen gut miteinander aus, darüber freuen wir uns“, so Renate Smutek.
Jürgen Smutek widmete sich danach um so mehr der selbst entworfenen Gartenkunst.#%Schon immer hatte er ein Gespür für Kreativität, half bei diversen Fernseh- und Filmproduktionen in ihrem restaurierten Fachwerkhaus mit Kunstgegenständen und Auftragsgemälden aus. Heute fertigt er vor allem, was ihm selbst gefällt: Bilder in Öl, Skulpturen unter anderem aus Metall, Holz und anderen Materialien - alles auf jeden Fall einzigartig.
Und die Geschichten aus den Filmzeiten bleiben, zum Beispiel als Günther Strack mitten im Sommer am Kamin Weihnachtsgeschichten las. „Es war ganz schön schwierig, zu der Zeit einen Weihnachtsbaum zu bekommen“, erinnert sich Jürgen Smutek lachend. Solche Geschichten hat er noch viele auf Lager, auch über die Dreharbeiten zu den Bella-Block-Krimis mit Hannelore Hoger, zu den Kinderkrimis "Die Pfefferkörner", zu den "Roten Rosen". Oder einen sehr aufwändigen Werbesport für die Margarine "Homa Gold": "Es war so warm, dass die Margarine weglief, man musste sie durch eine andere, festere ersetzen." Als man sehr große Scheinwerfer aufstellen wollte, die man zuvor in Bendestorf bei den Filmstudios ausgeliehen hatte, stellten die Kameramänner sie sorglos unter dem Dach auf. "Das war super gefährlich", erklärt Smutek, "Diese Lampen funktionierten damals noch mit Lichtbögen", also quasi offenem Feuer.
Die Smuteks möchten sich anlässlich ihres 45-jährigen Geschäftsjubiläums am Samstag, 6. Mai, mit einem Gläschen Sekt oder Maibowle bei allen Freunden und Kunden bedanken - auch mit 20 Prozent Rabatt auf das ganze Sortiment vom 6. bis zum 13. Mai.
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