Famila in Jesteburg
Täglich mehr als 100 Handwerker im Einsatz
Auf der Famila-Baustelle in Jesteburg wird mit Hochdruck gearbeitet / Eröffnung am 28. November.
mum. Jesteburg. "Das fühlt sich schon besonders an", gibt Heiko Tank ehrlich zu. Obwohl der 37 Jahre alter Luhdorfer bereits seit 20 Jahren für Famila arbeitet und einiges erlebt hat, macht es ihn stolz, quasi von der ersten Minute an dabei zu sein. Am 28. November soll der neue Markt in Jesteburg eröffnen. Täglich arbeiten bis zu 100 Handwerker auf der Baustelle, um diesen Termin zu halten. Mit der Eröffnung findet eine komplizierte Geschichte ihren guten Abschluss. Bereits seit 2011 bemüht sich das Kieler Unternehmen um den Standort. Endlose politische Diskussionen und sogar das Veto des Oberverwaltungsgerichts Lüneburg ließen Famila-Geschäftsführer Christian Lahrtz nicht an dem Standort zweifeln. Das betonte er auch noch einmal während der Grundsteinlegung im April. "Dass die Jesteburger sich sogar in einem Bürgerentscheid für uns ausgesprochen haben, motiviert uns alle zusätzlich", sagt Tank. Er selbst habe sich bereits 2011 auf den Posten in Jesteburg beworben und den Zuschlag bekommen. Damals war er noch Leiter der Famila-Filiale in Schneverdingen. Aktuell verantwortet er die Lüneburger Dependance. Seine Famila-Karriere begann in Winsen.
Seit ein paar Wochen schaut Tank regelmäßig in Jesteburg vorbei, um den Baufortschritt zu beobachten. Zudem kann er bei der Inneneinrichtung Akzente setzen. Die wichtigste Aufgabe hat er bereits geschafft: Tank führte mehr als 100 Bewerbungsgespräche, um die gut 50 neuen Mitarbeiter auszuwählen. "Das Team ist komplett und stammt zum größten Teil aus Jesteburg und Umgebung." Aktuell werden die Mitarbeiter in den Märkten in Buchholz und Winsen eingearbeitet. "Ich freue mich auf den 6. November", sagt der Marktleiter. "Dann wird das ganze Team sich das erste Mal treffen und sich auf die Eröffnung einstimmen." Ein Dutzend langjährige "Familaner" komplettieren das Team.
Lediglich für die Fleischabteilung sucht Famila noch Mitarbeiter. "Das müssen keine ausgebildeten Fachkräfte sein", so Tank. "Wir bilden selbst aus." Viel wichtiger sei es ihm, dass die neuen Mitarbeiter Lust auf ihren Job haben.
Famila investiert etwa neun Millionen Euro in den Neubau. Sicher ist, dass "Dat Backhus" eine Filiale in dem Markt eröffnen wird. Für eine weitere Fläche wird noch ein Mieter gesucht.
Das Dach ist dicht, die Außenwände sind verblendet, auf der Stellplatzanlage wird gepflastert, im Gebäude läuft der Innenausbau. "Um den Zeitplan einzuhalten, geben wir jetzt richtig Gas",so Tank. Es werde an allen Ecken gleichzeitig gewerkelt - Ladenbau, Lüftung, Elektronik und Licht. Ab Anfang November werden Regale und Truhen gebracht und aufgestellt. Eine Woche später sollen die ersten Waren angeliefert werden. Die Mitarbeiter werden beim Einräumen helfen und so den Markt von der Pike auf kennen lernen.
Tank freut sich schon sehr auf den Moment, wenn die ersten Kunden durch die Eingangstür kommen. Zur Eröffnung wird es viele Angebote und ein paar Aktionen geben. Genaueres wird noch nicht verraten. Bis dahin hat Tank noch einiges auf dem Zettel. Unter anderem möchte er mit vielen Jesteburgern ins Gespräch kommen. "Famila bringt sich stets am Standort ein. Ich hoffe, das gelingt auch in Jesteburg."
Unverpackt-Regal und aus der Region
Auf der etwa 2.400 Quadratmeter großen Verkaufsfläche wird Famila ein breites Sortiment mit dem Schwerpunkt Frische anbieten. Ob exotisch oder aus der Region, pur oder in den Convenience-Truhen küchenfertig zum Mitnehmen - die Auswahl an Obst und Gemüse ist groß. An den Bedientresen finden die Kunden Käse, Fleisch- und Wurstwaren, darunter exklusiv Rindfleisch der Marke Block House. Ein Höhepunkt wird das Unverpackt-Regal sein, an dem sich die Kunden Nüsse, Kerne, Cerealien und mehr in selbst mitgebrachte Gefäße abfüllen können. Auch die Bereiche Bio, glutenfrei und Demeter wird der Markt mit einer großen Auswahl abdecken. "Unser Ziel ist es, möglichst viele Produkte aus der Region anzubieten", sagt Marktleiter Heiko Tank. Beispielsweise sind Eier des Minkenhofes (Itzenbüttel) im Sortiment. Aktuell befindet sich Tank im Gespräch mit der Gemeinde, denn er möchte auch einen "Jesteburg Wein" im Sortiment haben.
Um die Baugenehmigung zu bekommen, musste Famila Abstriche bei der Größe des Marktes machen. "Das wirkt sich natürlich auf das Sortiment aus", sagt der Marktleiter. Beispielsweise werde es im Textilbereich nur Socken, Strümpfe und Unterwäsche geben. Dennoch werden wohl zwischen 40.000 bis 45.000 unterschiedliche Produkte im Sortiment stehen.
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Redakteur:Sascha Mummenhoff aus Jesteburg |
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