Polizei verhindert Kran-Demontage
Abriss-Stopp auf der ehemaligen Sietas-Werft
Drei Jahre nach dem Aus der Sietas-Werft in Hamburg-Neuenfelde drohen die weithin sichtbaren Symbole des Altländer Schiffsbaubetriebes zu verschwinden. Arbeiter waren in der vergangenen Woche dabei, die vier verbliebenen Kai-Kräne auf dem Werftgelände an der Este zu demontieren. Der Abbau der Kräne wurde aber Ende der Woche zumindest vorläufig gestoppt. Die Hansestadt Hamburg stellte das Kran-Ensemble offenbar im Eilverfahren unter Denkmalschutz. Darüber berichtete zuerst der NDR. Demnach stellen die Kai-Kräne nach Angaben der Kulturbehörde ein stadtbildprägendes Industriedenkmal dar. Laut dem Bericht hatte die Grünen-Bürgerschaftsabgeordnete Gudrun Schittek die Polizei alarmiert, die daraufhin eingriff und die Abrissarbeiten, die bereits an zwei der vier Kräne vorgenommen wurden, untersagte.
Kräne wurden bereits verkauft
Kurz zuvor hatten der Hamburger Denkmalverein und Lokalpolitiker auf die drohende Zerstörung des industriellen Erbes hingewiesen. Wie es nun weitergeht, ist noch offen. Die Kräne, die seit Jahrzehnten die Skyline des Alten Landes prägen, sind bereits verkauft worden und sollten nach der Demontage zum neuen Eigentümer transportiert werden. Wie das Hamburger Abendblatt berichtet, hat das Schiffs-Abwrackunternehmen "ReBoat", das jetzt Teile der früheren Sietas-Anlagen nutzt, keine Verwendung mehr für die vier Kräne. Diese wurden seinerzeit aus der Konkursmasse erworben. Eine weitere Firma, die sich auf dem Gelände angesiedelt hat, hatte die Kräne laut Abendblatt sporadisch zum Verladen von Schwerlasten angemietet.
Neben den vier Kai-Kränen steht auf dem ehemaligen Sietas-Werftgelände der riesige vom Dortmunder Stahlbaubetrieb Jucho gefertigte Portalkran, der ebenfalls unter Denkmalschutz gestellt worden sein soll. Der Kran prägt seit fast dreieinhalb Jahrzehnten die Skyline des Alten Landes rund um die Estemündung. Vor Ort wird von einem Wahrzeichen der Region gesprochen. Beim Schiffsrecycler "ReBoat" ist der massive Jucho-Kran noch regelmäßig in Betrieb.
Die Zukunft des Werftgeländes selbst steht ebenfalls weiter auf dem Prüfstand. Es heißt, dass die Stadt das Areal möglicherweise übernehmen will, wenn die Zwangsversteigerung ansteht.
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