Apfelbauern im Alten Land: Die Rückkehr zur Normalität

In diesem Jahr hängen weniger Äpfel an den Bäumen als noch 2014
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  • hochgeladen von Björn Carstens

bc. Altes Land. Die Apfelernte im Alten Land steht vor der Tür. Als eine der ersten Hauptsorten wird Mitte September der Holsteiner Cox gepflückt. Eine Woche später folgt der Elstar, mit einem Anbauanteil von 30 bis 35 Prozent eine der wichtigsten Sorten an der Niederelbe. Offizieller Pflückbeginn ist der 21. September.

Nach der Rekordernte im vergangenen Jahr mit rund 370.000 Tonnen erwarten die Apfelbauern an der Niederelbe in dieser Saison eine unterdurchschnittliche Ernte. Laut Ernteprognose des Landesamtes für Statistik beträgt diese ca. 245.000 Tonnen.

Für die Landwirte könnte das nach einem Jahr mit sehr niedrigen Erzeugerpreisen unter 30 Cent pro Kilo, die nicht mal die Produktionskosten decken konnten, die Rückkehr zur Normalität bedeuten. „Die Preise werden anziehen“, sagt Helwig Schwartau von der Agrarmarkt-Informationsgesellschaft (AMI) in Hamburg. Auch der Industriemarkt habe sich gedreht, die Mostpreise zögen wieder an.

Preisaktionen, wie in der vergangenen Saison, um die hohe Erntemenge abzuverkaufen, werde es in der Form nicht geben. Teilweise ging die 2-Kilo-Tasche Äpfel für 99 Cent über die Ladentheke. Der durchschnittliche Ladenverkaufspreis betrug 1,30 Euro pro Kilo. Schwartau: „Das war extrem niedrig.“ In diesem Jahr werden die Kapazitäten der Lager ausreichen.

Auch wenn Prognosen schwer fallen, rechnet der Apfelexperte mit einem Anstieg der Preise auf ein normales Niveau von durchschnittlich 1,50 bis 1,60 Euro pro Kilo. Qualitätsware könnte an die zwei Euro kosten. Zudem bevorzugen die Verbraucher regionale Ware. „Die diesjährige Saison bietet eine Chance, das Desaster der vergangenen auszugleichen“, so Schwartau.

Die ersten positiven Signale kommen aus anderen Anbaugebieten, wo die Ernte bereits läuft. In Südtirol dürfen sich die Apfelbauern über 20 Prozent höhere Erzeugerpreise freuen.

„Das Entscheidende für uns ist, dass der Markt geräumt ist“, sagt Stefan Moje, Geschäftsführer der „Elbe Obst Erzeugerorganisation“. Bedeutet: Die alte Ernte ist vermarktet, es ist Platz für die neue da. Der Angebotsdruck ist nicht mehr so hoch wie zuletzt. So wird z.B. in Deutschland eine im Vergleich zur letzten Saison um 200.000 Tonnen niedrige Ernte erwartet. Eine Rückkehr zur Normalität mit ordentlichen Preisen ist zu erwarten.

• Die Gründe, wieso in diesem Jahr weniger Äpfel an den Bäumen an der Niederelbe hängen, sind vielschichtig. Zum einen war die Obstblüte später dran als im Jahr zuvor. Darüber hinaus war der Mai relativ kühl, der Juni zu trocken und der Juli mit Rekordtemperaturen von über 38 Grad teilweise zu heiß. Zudem ist nach der Rekordernte 2014 eine natürliche Schwankung beim Fruchtertrag völlig normal.

Redakteur:

Björn Carstens aus Buxtehude

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