Altländer Filmemacher Dirk Roche dreht Italo-Western - Wunschziel ist die Berlinale
Auf den Spuren von Bud Spencer und Clint Eastwood

Spezialisiert auf knallharte Western: Dirk Roche | Foto: sla
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sla. Guderhandviertel. Sergio Leone, Henry Fonda, Harrison Ford - etliche berühmte Schauspieler und Regisseure drehten bereits in der spanischen Tabernas-Wüste. Dort entstanden bekannte Western und Actionfilme wie "Spiel mir das Lied vom Tod", "Vier Fäuste für ein Halleluja", "Indiana Jones" oder auch Bully Herbigs Western-Komödie "Der Schuh des Manitu". Auch Dirk Roche aus Guderhandviertel faszinierten die bekannten Italo- oder sogenannten Spaghetti-Western der 70er Jahre aus der Westernstadt Fort Bravo in Europas einziger Wüste in der Nähe von Almeria. Postkutschenstation, Saloon, Pferdeställe und die einmalige Natur inspirierten ihn schließlich zu eigenen Western mit seiner D.E.D. Independent Filmproduktion. Seit 2014 ist Roche Drehbuchautor, Produzent, Regisseur, Schauspieler - und beteiligt sich mit seinen Filmen immer wieder an internationalen Filmfestspielen in London, Barcelona und Berlin. Unter anderem auch mit seinem jüngsten Werk "Un Bastardo, una ciudad y los muertos".
Die Liebe zu Kinofilmen und das nötige Know-how wurden Roche, der aus einer Berliner Künstlerfamilie stammt, quasi in die Wiege gelegt. Mutter Monika begleitet ihn noch heute als Spanisch-Dolmetscherin bei den Dreharbeiten in Tabernas. Ebenso wird er von Ehefrau Martina unterstützt, als rechte Hand und auch mal als Schauspielerin. Zu den Schauspielern seiner Filme zählte u.a. auch Western-Held Dan van Husen (u.a. "Der Bastard", 1968, "100 Fäuste und ein Vaterunser", 1972). Aber auch Roche selbst glänzt in seinen eigenen Filmen oft als Bösewicht. "Ich liebe es, wenn ich so richtig verstaubt bin und das Filmblut spritzt", sagt der Filmemacher. Zudem dreht Roche auch Musikvideos vor der Kulisse der Westernstadt, wie etwa für die englische Sängerin Sarah Vista. Eine besondere Herzensangelegenheit sei derzeit sein jüngstes Filmprojekt "Rosenkranz", erzählt der 51-Jährige. Zur Abwechslung mal keine spanische, sondern eine deutsche Produktion, und auch kein Western. Diesmal hat der Altländer als Drehbuch die fiktive Geschichte über einen Juden verfasst, der sich für das finanzielle Unrecht deutscher Banken an den Juden während der NS-Zeit rächt. Aber auch die Idee zu einer humorvollen Westernkomödie nimmt bei Roche momentan Formen an, u.a. mit abgelaufenen Parkuhren, an denen Pferde angebunden sind, und einem Sheriff, der Verkehrsdelikte ahndet, verrät er einige Details - und erklärt: "Ein ähnlicher Humor wie bei den Pink-Panther-Filmen." Sein größter Wunsch sei es aber, wenn einer seiner Filme bei der Berlinale läuft - "wenn auch unter ferner liefen, das wäre mir egal".

Redakteur:

Susanne Laudien aus Buxtehude

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