Altländer Archiv bringt Jahrbuch heraus
Davon lebt Archivarbeit
Seit Anfang November ist das Jahrbuch des Altländer Archivs erhältlich. Im Zentrum steht in diesem Jahr die Geschichte des Obstbaus und der Saisonarbeit im Alten Land. Dr. Kai Janofsky, Leiterin des Archivs, und ihre ehrenamtlichen Autoren zeigen Einblicke in die Altländer Historie. Neben dem Schwerpunktthema gingen die Autoren dabei auf verschiedene Aspekte der Geschichte des Alten Landes ein: Klaus Hubert verfasste einen Beitrag zur Bildung der Einheitsgemeinde Jork 1972, Margret Barvels trug einen Artikel zum Tod durch Masern im 18. und 19. Jahrhundert an der Este bei und Jürgen Hoffman zeichnet mit seinen Recherchen das ausführliche Bild einer Cranzer Gaststätte im Laufe der Jahre. Der 90-Jährige schrieb bereits zum elften Mal für das Jahrbuch des Altländer Archivs. Die Geschichte des "Köster Tivolis", eine ehemalige Gaststätte in Cranz, die ihre Ursprünge im 19. Jahrhundert hat, illustrierte er anschaulich mit Zeitdokumenten und Fotografien aus der Zeit.
"Das Jahrbuch ist Beweis einer lebendigen Archivarbeit", lobt Jorks Bürgermeister Matthias Riel die Realisatoren des Projekts. "Es ist wichtig, Wissenswertes aus der Kulturlandschaft in die Außenwelt zu tragen." Ganz besonders stolz ist Riel auf die Auszubildende der Gemeinde Jork, Pauline Wetegrove, die ebenfalls am Jahrbuch mitgearbeitet hat. Sie lieferte mit ihrem Werkstattbericht einen interessanten Einblick in die Pressearbeit des Tourismusvereins Altes Land.
Dr. Kai Janofsky beschäftigte sich hingegen intensiv mit dem Schwerpunktthema Obstbau und Saisonarbeit im Alten Land. Dabei ging sie zurück bis ins 12. Jahrhundert und endete mit der kürzlich beendeten Fotoausstellung "Von Baum zu Baum", die vier Saisonarbeiter im Jahre 2020 porträtierte.
Passend zum 60-jährigen Jahrestag der Sturmflut 1962 verfasste die Archiv-Leiterin auch einen Beitrag zu diesem Thema und erzählt darin von den verheerenden Folgen für das Alte Land. Häuser waren infolge der Flut unbewohnbar, Straßen und Obstplantagen zerstört. Der Landkreis Stade verzeichnete damals einen Schaden von 78 Millionen DM. Janofsky berichtet aber auch von einer Welle der Hilfsbereitschaft, die durch die Bevölkerung ging: Der Wiederaufbau stand an erster Stelle. Interessant: Im Jahr 2022 wurde ein gleich hoher Pegelstand dokumentiert, wie der der Sturmflut im Jahr 1962. Der einzige Unterschied: Die Deiche hielten dieses mal stand. "Wir können nur aus der Vergangenheit lernen", fasst Matthias Riel passend zusammen.
Das Jahrbuch kostet 10 Euro und ist unter anderem im Altländer Archiv, im Jorker Rathaus und im Museum Altes Land erhältlich.
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