Katastrophenschutzübung des Landkreises Stade
Deichbruch im Alten Land: 500 Einsatzkräfte vor Ort

Beim Feuerwehrhaus in Jork werden mit Unterstützung des Deichverbandes Sandsäcke gefüllt | Foto: Landkreis Stade / Daniel Beneke
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Deichbruch im Alten Land, die Wassermassen drohen die Dörfer hinter den Deichen zu überfluten: Um dieses Szenario ging es bei einer der größten Katastrophenschutzübungen der vergangenen Jahre im Landkreis Stade. Rund 500 Einsatzkräfte probten im Bereich der Gemeinde Jork einen ganzen Tag lang den Ernstfall - sowohl theoretisch als auch praktisch, wie etwa durch das Befüllen von Sandsäcken. Ziel der Übung war es, optimal für die im Herbst wieder anstehende Sturmflutsaison vorbereitet zu sein. Landrat Kai Seefried zeigte sich von dem Engagement und der Fachkompetenz der Beteiligten beeindruckt: „Das hohe Maß an Einsatzbereitschaft und die fundierten Fachkenntnisse der Kräfte bestätigen, dass wir im Küstenschutz gut aufgestellt sind“, so Seefried.

Das Technische Hilfswerk (THW) stellt den Angehörigen der anderen Hilfsorganisationen die Einsatzmöglichkeiten seiner Pumpen vor | Foto: Landkreis Stade / Daniel Beneke
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Praktische Fähigkeiten wurden vermittelt

Die mehr als acht Stunden dauernde Übung wurde vom Amt für Ordnung, Sicherheit und Migration sowie den beteiligten Organisationen über mehrere Monate hinweg detailliert geplant. Die Teilnehmer bekamen theoretisches Wissen als auch praktische Fähigkeiten im Bereich Deichverteidigung und Hochwasserschutz vermittelt. Mit dabei waren Mitarbeitende des Katastrophenschutzstabes der Kreisverwaltung, des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) sowie zahlreiche Ehrenamtliche von Feuerwehren, Hilfsorganisationen und Deichverbänden. Die Gemeinde Jork unterstützte die Übung tatkräftig, während das DRK für die Verpflegung  im Schulzentrum Jork sorgte.

Landrat Kai Seefried (Mitte) begrüßt mit Jorks Bürgermeister Matthias Riel (li.) und dem stellvertretenden Kreisbrandmeister Henning Klensang die Teilnehmer der Katastrophenschutzübung | Foto: Landkreis Stade / Daniel Beneke
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Gras ist nicht gleich Gras: Land erschwert Deichbau an der Elbe

Schulung in verschiedenen Bereichen

An verschiedenen Stationen in der Festhalle Jork, den Feuerwehrhäusern in Jork und Borstel sowie direkt am Deich wurde eine Vielzahl von Themen behandelt. Dazu zählten der Aufbau und die Struktur von Deichen, der Sandsacktransport, die Überwachung von Deichen mittels Drohnen sowie der Einsatz von Spontanhelfern. Die Einsatzkräfte wurden zudem in der Funktionsweise von Pumpen und Schöpfwerken geschult. Praktisch erprobten sie das Befüllen von Sandsäcken, nachdem sie sich zuvor mit dem erforderlichen Material und den Gerätschaften vertraut gemacht hatten. Auch das Verladen der Sandsäcke auf Paletten und deren Transport über Wasserwege wurden intensiv geübt.

Die Einsatzkräfte der DLRG informieren über die Arbeit des Wasserrettungszuges, der nicht nur bei Hochwasser eingesetzt wird | Foto: Landkreis Stade / Daniel Beneke
  • Die Einsatzkräfte der DLRG informieren über die Arbeit des Wasserrettungszuges, der nicht nur bei Hochwasser eingesetzt wird
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Ehrenamtliche haben eine wichtige Bedeutung

Landrat Seefried, der die Übung persönlich begleitete, äußerte sich lobend: „Die Professionalität, mit der die Einsatzkräfte vorgehen, ist beeindruckend. Ob Feuerwehr, Hilfsorganisationen oder Deichverbände – dem Ehrenamt kommt in der Deichverteidigung eine zentrale Rolle zu. Ich danke allen, die sich hier für das Gemeinwohl einsetzen. Das ist keineswegs selbstverständlich!“ Die jüngsten Hochwassererfahrungen um Weihnachten und den Jahreswechsel hätten verdeutlicht, wie essenziell gut ausgebildete und ausgerüstete Einsatzkräfte sind. Die Freiwilligen hätten dabei Großartiges geleistet. „Der Landkreis nimmt seine Verantwortung in diesem Bereich sehr ernst und investiert kontinuierlich in die Ausrüstung und Ausbildung seiner Feuerwehr- und Katastrophenschutzeinheiten“, betonte Seefried.

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Die Bedeutung der Deiche

Die Deiche prägen das Landschaftsbild im Landkreis Stade entlang der Elbe, der Oste, der Schwinge, der Lühe/Aue und der Este. Neben den 76 Kilometern Hauptdeich an der Elbe erstrecken sich 107 Kilometer Schutzdeich entlang der genannten Flüsse sowie 40 Kilometer in der zweiten Deichlinie. Insgesamt werden, vor allem durch das große Engagement der Deichverbände, 223 Kilometer Deich im Landkreis Stade instand gehalten.

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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