Gewerbegebiet in Jork: Unternehmer haben das Warten satt
bc. Jork. Der Unmut unter den Firmenchefs im Jorker Gewerbegebiet „Ostfeld“ wächst von Tag zu Tag. Erst sollte der neue Kreisverkehr auf der L140 zum Erntedankfest fertig sein, dann sollte der Weihnachtsmann die gute Nachricht übermitteln, jetzt wird es vermutlich der Osterhase sein. Bürgermeister Gerd Hubert überbrachte im jüngsten Bauausschuss die Hiobsbotschaft. Frühestens Mitte März ist die Zufahrt von Osterjork (L140) ins „Ostfeld“ wieder nutzbar.
Das WOCHENBLATT hakte beim Landkreis nach, dem Bauherrn des Kreisels: Könnte es denn zumindest kurzfristig eine provisorische Einfahrt geben, damit die Unternehmen nicht monatelang von ihren Kunden abgeschnitten sind? Das sei leider nicht möglich, sagt Heiko Köhnlein, Leiter des Straßenbauamtes.
Ein Grund mehr für die Geschäftsleute, Druck bei der Gemeinde zu machen. „Die Situation ist katastrophal“, sagt Johann Rieper, Chef der Speditionsfirma „Peter Rieper“. Deswegen haben bereits im Dezember (fast) alle Firmenchefs im „Ostfeld“ einen Brief an Hubert unterzeichnet, indem sie ihn auffordern, kurzfristig auf die missliche Lage zu reagieren. Ihr Antrag lautet: Für die Zeit der Arbeiten am Kreisel müsse die Durchfahrtsbeschränkung am Osterminnerweg aufgehoben werden. „Wir halten es für unzumutbar, dass viele unserer Kunden einen Umweg von bis zu drei Kilometern fahren müssen, um uns zu erreichen“, heißt es in dem Schreiben. Die aktuellen Umstände - das „Ostfeld“ ist nur über die K26 (Jorkerfelde) und die neue Umgehung zu erreichen - hätten bereits deutliche Umsatzrückgänge zur Folge gehabt.
Plan der Gewerbetreibenden ist es, dass Kunden und Lieferanten über die „Mattentwiete“ und den Osterminnerweg das „Ostfeld“ ansteuern können. Bislang blockiert dort ein Metallpfosten beim „Fruchthandel Schliecker“ die Zufahrt. Nur landwirtschaftliche Fahrzeuge dürfen hier durch.
Bürgermeister und die Jorker Politik sehen den Vorschlag der Unternehmen kritisch. Sie befürchten vor allem eine Gefahr für Kinder, die den Osterminnerweg als Schulweg benutzen. Andererseits gibt es am Osterminnerweg aber auch einen ausgebauten Gehweg mit Hochbord.
Eine schwierige Entscheidung für die Gemeinde: Sie hat die Wahl zwischen Zoff mit Anwohnern am Osterminnerweg und Zoff mit Gewerbesteuerzahlern im „Ostfeld“. Sehr wahrscheinlich schauen dabei die Unternehmen in die Röhre.
Redakteur:Björn Carstens aus Buxtehude |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.