Jork: Schnitger-Brücke seit drei Jahren dauergesperrt
bc. Jork. Gerade erst am vergangenen Wochenende wurde wieder der Geburtstag des berühmten Altländer Orgelbauers Arp Schnitger gefeiert - wie immer am ersten Juli-Wochenende. Eine gute Gelegenheit, einmal an die gleichnamige Brücke im Jorker Ortskern zu erinnern. Die scheint nämlich in Vergessenheit geraten zu sein. Seit drei Jahren ist die Fußgängerbrücke über den Fleet an der St. Matthias-Kirche aus Sicherheitsgründen mit einem Bauzaun verrammelt. Schlechte Bausubstanz! Für eine Sanierung ist kein Geld da.
Zur Erinnerung: Im Jahr 2010 wurde die Brücke vom damaligen Bürgermeister Rolf Lühmann feierlich eingeweiht. Ob die nur knapp fünf Meter lange, eher profan anmutende Brücke, die wahrlich kein Schmuckstück ist, dem verdienten Orgelbauer gerecht wird, wurde schon damals kontrovers diskutiert. Dass die Brücke seit 2012 aber komplett geschlossen ist, wirft kein gutes Bild auf die Gemeinde.
Das WOCHENBLATT beobachtete am vergangenen Freitag die Situation vor Ort. Innerhalb von fünf Minuten mussten drei Touristen-Paare vor dem Bauzaun kehrt machen. Gerne hätten sie sich die Info-Tafel über Schnitger durchgelesen. Doch keine Chance!
Jorks ehemaliger Pastor Hans-Heinrich Tegtmeyer, ein großer Schnitger-Verehrer, weihte damals die Brücke mit ein. Er findet es schade, dass die Überführung so lange schon dicht ist. Und merkt - vielleicht ein wenig süffisant - an: „Ich habe Hoffnung, dass die Brücke 2019 zum 300. Todestag von Arp Schnitger wieder freigegeben ist.“
Wir berichtet, muss der Unterbau der Brücke grundsaniert werden. Widerlager müssen instandgesetzt werden. Das Bauamt schätzte die Kosten vor zwei Jahren auf ca. 60.000 Euro.
Wir haken bei der Gemeinde nach. „Auch mir gefällt die Situation nicht, aber bislang war aufgrund der angespannten Haushaltslage kein Geld da. Ich möchte versuchen, für 2016 Geld in den Haushalt einzustellen“, sagt Jorks Bürgermeister Gerd Hubert auf WOCHENBLATT-Nachfrage. Hubert hofft auf eine günstige Sanierungslösung. Vielleicht könnten schon rund 20.000 Euro ausreichen.
Das dürfte doch machbar sein und wäre letztendlich wohl die bessere Alternative anstatt eines Abrisses, der auch bereits in Teilen der Jorker Politik diskutiert wurde.
Redakteur:Björn Carstens aus Buxtehude |
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