K39-Sperrung wird Nerven kosten
bc. Jork. Keine Straßenbaumaßnahme ohne Stress: Der Landkreis will und muss die völlig desolate Kreisstraße 39 am Deich in Jork sanieren und versucht dabei, alle Interessen unter einen Hut zu bekommen. Bei einer Informationsveranstaltung in der vergangenen Woche wurde deutlich, wie schwierig das sein kannt.
Weil Ende Mai der beliebte Wikingermarkt (28./29. Mai) in Jork-Neuenschleuse stattfindet, hat sich die Kreisverwaltung entschieden, von ihren ursprünglichen Planungen abzurücken, mit dem ersten Bauabschnitt in Neuenschleuse zu beginnen. Stattdessen sollen nun am 9. Mai - sofern der Kreisel auf der L140 in Jork fertig ist - am östlichen Baustellen-Ende an der Straße „Große Seite“ die Bagger anrücken.
Das wiederum missfällt anderen Gewerbetreibenden an der K39. So z.B. Martina Matthies vom Obsthof Matthies. „Mir ist nicht klar, warum zwei Tage Wikingermarkt höher bewertet werden, als die Belange unseres Obsthofes und anderer Gewerbetreibender, die nun mehrere Monate von der Sperrung betroffen sind.“
Zur Erklärung: Wenn alles nach Plan läuft, ist die Zufahrt aus Richtung Hamburg zum Obsthof bis zum 8. August gekappt. Vollsperrung! Ein ungehinderter Zugang ist nicht mehr möglich. Zwar soll für Anwohner und Kunden eine Fahrspur offen stehen, Martina Matthies bezweifelt jedoch, dass große Reisebusse, die hauptsächlich von der Autobahn in Hamburg kommen, die Baustelle während der Arbeiten passieren können. Auch Tagesgäste müssten große Umleitungen in Kauf nehmen. Die Geschäftsfrau befürchtet Umsatzeinbußen für ihr Unternehmen - ausgerechnet während der Obstblüte, der Hauptsaison im Alten Land.
Die Bauarbeiten sind in vier Abschnitte eingeteilt. Ende November will der Landkreis das letzte Stück in Neuenschleuse asphaltieren. Weil der Asphalt aushärten muss, wird es auf den einzelnen Abschnitten (siehe Grafik) jeweils zwei Tage lang eine Komplettsperrung geben. Der Verkehr soll während der gesamten Bauzeit über Neuenfelde, Jork, Mittelnkirchen und Grünendeich oder weiträumig über die Bundesstraße 73 umgeleitet werden.
Baukosten von 1,5 Millionen Euro
Etwas mehr als 2.000 Meter Straße werden saniert. Um die Fahrbahn robuster zu machen, soll ein sogenanntes Geogitter eingesetzt werden. Links und rechts der Straße wird ein ein Meter breites Schotter-Bankett gebaut, damit breite Fahrzeuge gegebenenfalls darauf ausweichen können. Derzeit ziehen sich entlang der K39 tiefe Spurrillen im matschigen Seitenstreifen. Der Landkreis rechnet mit Gesamtkosten von 1,5 Mio. Euro. 2018/19 soll der Abschnitt von Borstel bis Cranz saniert werden.
Redakteur:Björn Carstens aus Buxtehude |
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