Eine neue Majestät regiert in Jork
Marina Tajger (30) vertritt als neue Blütenkönigin ein Jahr lang das Alte Land in ganz Deutschland
jab. Jork. Wer, wenn nicht sie, könnte das Alte Land als Blütenkönigin besser repräsentieren als Marina Tajger (30) aus Jork. Beim Höhepunkt des 39. Blütenfestes, der Krönungszeremonie, ernannte der Jorker Bürgermeister Gerd Hubert sie zur neuen Repräsentantin der Obstbauregion. Anschließend an die Proklamation zeigte sich Tajger gemeinsam mit ihrer Vorgängerin Raika Stresska dem zahlreich erschienenen Publikum beim Blütenkorso, bei dem rund 30 beteiligte Gruppen mitliefen bzw. -fuhren.
Seit Marina Tajger das erste Mal eine Blütenkönigin auf der Bühne gesehen hatte, gab es für sie keinen größeren Wunsch: "Da will ich hin" - auf die Bühne und Blütenkönigin sein.
Die Bilanzbuchhalterin, die bei einem Steuerberater in Hamburg arbeitet, ist fest verwurzelt im Alten Land und kennt sich bestens mit den Traditionen ihrer Heimat aus. 1996 ist sie mit ihrer Familie aus Kasachstan nach Deutschland und so nach Jork gekommen. Durch eine Freundin kam sie damals in die Altländer Trachtengruppe und ist bis heute dabeigeblieben. Schon rund 10 Jahre ist sie dort auch im finanzführenden Vorstand als Kassenwartin tätig.
Damit aber noch nicht genug. Auch in der Jorker Showband spielt sie in der dritten Stimme Trompete und ist auch hier im Vorstand als Schrift- und Pressewartin vertreten. Seit kurzem ist sie sogar im Kreistrachtenverband aktiv. Beste Voraussetzungen also, ein Jahr lang das Alte Land in der traditionellen Tracht der Blütenkönigin auf vielen Veranstaltungen zu vertreten.
"Das hat in meinem Lebenslauf noch gefehlt", meint die junge Frau. Schon während ihrer Ausbildung in Jork wollte sie bei der Wahl zur Blütenkönigin kandidieren, doch ihr damaliger Chef habe ihr wohlwollend davon abgeraten. Irgendwann habe sie aber gemerkt, dass ihr etwas fehle, erzählt sie. "Etwas für mich." Somit war ihre Kandidatur beschlossene Sache.
Das Kennenlernen mit ihrer Vorgängerin Raika Stresska war für sie sehr aufregend. Bei dem Treffen gab es Tipps, worauf die zukünftige Trägerin der Altländer Hochzeitstracht achten sollte. Obwohl sie es durch die Trachtengruppe eigentlich gewohnt ist, vor vielen Menschen auf der Bühne zu stehen, war sie aber bei der Proklamation auf dem Blütenfest dennoch sehr nervös. "Nur nicht stolpern" - das sei einer ihrer Gedanken gewesen, gibt sie zu.
Neben ihrer neuen Aufgabe als Blütenkönigin werde sie aber weiterhin ihren anderen Ämtern und Verpflichtungen in ihren Vereinen nachkommen. Das koste zwar viel Zeit, aber sie bekomme dafür von den übrigen Mitgliedern sehr viel zurück, meint Marina. "Das Vereinsleben macht einfach Spaß." Außerdem könne sie hier vom Alltag abschalten. Ebenso wie beim Lesen, das sie kürzlich wieder für sich entdeckt hat.
Ein weiteres Hobby, bei dem sie den Kopf frei bekommt, ist das Reisen. Mit ihrem Bruder ist sie seit drei Jahren regelmäßig mit dem Motorrad auf Tour. Hauptsächlich seien sie im Norden unterwegs, aber demnächst kommen Mitteldeutschland, beispielsweise der Harz, und der Süden an die Reihe, erzählt sie. Ihre Reiselust kommt ihr bei ihrem Amt als Blütenkönigin zugute. Schließlich vertritt sie nun das Alte Land in ganz Deutschland.
Das Blütenfest bot für Jung und Alt mit einem großen Markt und buntem Programm auf zwei Bühnen eine Menge Abwechslung. Vor allem der Auftritt der Altländer Trachtengruppe sowie des Altländer Shantychors war ein echter Zuschauermagnet. Am Abend sorgte das Feuerwerk bei den Gästen des Blütenfestes für strahlende Augen.
Redakteur:Jaana Bollmann aus Stade |
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