Fünf Ostfriesen besuchen vier Tage lang das Alte Land
Mit Wagonette am Deich entlang
ab. Altes Land. Sie kommen aus Ostfriesland und sind mit einer Wagonette und den zwei Schwarzwälder Füchsen Rusty (7) und Falko (11) unterwegs: Kutscher Hans-Hermann Tjarks und seine Frau Gisela sowie die Freunde Petra und Gertrud Rocker und Wilhelm Freudenberg. "Vor elf Jahren waren wir schon einmal mit der Kutsche hier", erzählt Hans-Hermann Tjarks. "Das hatte uns so gut gefallen, dass wir unbedingt noch einmal herkommen wollten."
Die Strecke zwischen Heimat und Landkreis Stade legte das Quintett mit zwei Hängern zurück: Auf dem einen wurde die Wagonette transportiert, auf dem zweiten die Pferde. Während die Zweibeiner im Ovelgönner Hof in Buxtehude übernachteten, wurden die Pferde von Bekannten auf einem Ponyhof in Rübke beherbergt und verpflegt.
"Wir legen täglich zwischen 30 bis 50 Kilometer zurück", sagt Tjarks. Und dabei springt das ungewöhnliche Gefährt direkt ins Auge: Die Wagonette sei zwar ein Nachbau und erst ca. fünf Jahre alt, hätte aber alles, was es braucht - vom Blinker über einen Kilometerzähler bis hin zum Radio und einer doppelten Federung. Besonders auffällig ist das Geschirr der Pferde, "ein Festtagsgeschirr, ein sogenanntes Spitzkummet, das ist im Norden sehr selten zu sehen", so Tjarks.
Seit elf Jahren geht die fröhliche Truppe mit Pferden und Kutsche auf Tour, unter anderem durch die Lüneburger Heide, im Teufelsmoor sowie auf Ameland. Der Besuch im Alten Land war für dieses Jahr geplant - und die Ostfriesen sind wieder begeistert. "Die Menschen sind unglaublich freundlich, es macht sehr viel Spaß, hier durchzufahren", sagt der Kutscher und berichtet: "Gestern hatten wir uns gerade zu einem Picknick auf einer Wiese niedergelassen, als der Bauer kam. Er wollte eigentlich die Wiese mähen, aber nachdem er uns gesehen hatte, meinte er, wir sollten in Ruhe picknicken, er hätte auch noch woanders etwas zu tun." So hätten sich auch die Pferde gut erholen können, freut sich Tjarks.
Autofahrer seien ebenfalls ausgesprochen nett, würden Platz machen, extra rückwärts fahren oder der Kutsche die Vorfahrt lassen. "Man merkt, wie die Menschen sich über den Anblick freuen. Das ist schon etwas Besonderes."
Sogar ins Guinessbuch der Rekorde schaffte es Hans-Hermann Tjarks: Mit seinem Gespann gehörte er im Sommer 2006 zu den 235 Kutschen, die in der Hansestadt Wismar den Rekord für den längsten Kutschen-Korso der Welt nach Mecklenburg-Vorpommern bildeten. Und eine Auszeichnung hat er ebenfalls schon einmal bekommen - als schönstes Gespann in Nordhorn (Landkreis Grafschaft Bentheim).
Redakteur:Alexandra Bisping |
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