Illegale Grabenverfüllung offenbar ein Problem im Alten Land
lt. Altes Land. Gräben gehören zum Alten Land wie Fachwerkhäuser und Obstbäume. Wieviele Gräben es insgesamt gibt, ist nirgendwo verzeichnet. Es werden jedoch offenbar immer weniger. Darauf weisen Kreistagsmitglied Ulrich Hemke (Grüne) und Sabine Washof (BUND Kreisgruppe Stade) hin.
Die Praxis zeige, dass durch die zunehmende Zahl von Beregnungsbecken in den vergangenen Jahren viele Gräben ohne Genehmigung verfüllt worden seien, heißt es in einer Anfrage an Kreisbaurat Hans-Hermann Bode. Das passiere auch heute noch und werde kaum angezeigt, kritisieren Hemke und Washof.
Dabei spielten unter ökologischen Gesichtspunkten alle Gräben, auch die kleinen, eine bedeutende Rolle, so Hemke. Sie seien außerdem prägend für den Charakter des Alten Landes, das sich um den Welterbestatus bewerbe.
Das sieht Kreisbaurat Bode ähnlich. Grundsätzlich hätten die Gewässer im Alten Land eine wichtige ökologische, klimatische und kulturhistorisch-landwirtschaftliche Bedeutung, so Bode.
Eine Umgestaltung und damit auch eine Verfüllung von Gräben müsse in jedem Fall vom Landkreis genehmigt werden, auch wenn es sich um einen kleinen Graben handele.
Werde ein Graben ohne Genehmigung verfüllt, drohe dem Verantwortlichen ein Ordnungswidrigkeitsverfahren und ein Bußgeld in Höhe von 500 bis 1.000 Euro, in Einzelfällen noch mehr.
Übrigens: Die Gemeinde Hollern-Twielenfleth habe enorme Probleme mit überschüssigem Wasser, wenn es stark geregnet habe, sagt Ortsbürgermeister Timo Gerke. Grund: 90 Prozent des Oberflächenentwässerung wird in der Gemeinde über Gräben geregelt. "Wir stellen aber fest, dass immer mehr Gräben illegal verfüllt werden" so Gerke. Die betreffenden Grundstückseigentümer seien bereits angesprochen und auf die Situation aufmerksam gemacht worden.
Ein Merkblatt zum Thema steht unter www.landkreis-stade.de (Suchbegriff "Merkblatt Gewässer") zur Verfügung.
Redakteur:Lena Stehr |
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